Kommunales: Ortschaftrat spricht über Heizmöglichkeiten der Zukunft / Bürger wünschen sich Dorfmittelpunkt

Eutingen-Göttelfingen. Im Rahmen der Bürgerfragestunde bei der jüngsten Göttelfinger Ortschaftsratssitzung hatte ein Bürger zwei Themenschwerpunkte angesprochen.

Zum einen interessierte es ihn, ob man sich in der Eutinger Gemeindeverwaltung schon Gedanken über das Heizen in der Zukunft gemacht habe. Der Fragesteller brachte hierzu die Nahwärmeversorgung von Weitingen mit in das Gedankenspiel ein. "Ich heize derzeit mit einem Mix aus Holz, Kohle und Öl", sagte er und fügte an, dass er keine große Lust habe, einen teuren Partikelfilter bei sich in den Kamin einzubauen. Viel mehr wäre er an einer umweltfreundlichen Lösung, beispielsweise durch Nahwärme oder Gas interessiert.

Ortsvorsteherin Svenja Gluth glaubt zwar, dass der Umweltgedanke in der Gemeinde gegeben sei, konnte diese Frage aber aus dem Stegreif nicht beantworten. Sie versprach jedoch, auf dem Rathaus nachzufragen. Rat Egbert Badey konnte da schon etwas konkreter werden. Er beschäftigt sich gerade mit dem Thema, da er seine Heizung derzeit auf den neuesten Stand bringen muss. Seinen Recherchen nach fordert die Bundesregierung, dass bis 2030 alle nichtökologischen Heizungsanlagen ausgetauscht werden. "Und das sind derzeit elf Millionen Heizungen", nannte er eine aktuelle Zahl und merkte an, dass er bei dieser Forderung nicht konform mit der Bundesregierung sei. Auch habe er mit einem Heizungsbauer gesprochen, der fragte, wer denn all diese ökologisch optimierten Heizungen einbauen soll. "Dazu fehlen gut ausgebildete Installateure", sagte Badey. Die einzige Chance die er für einige Gebäude von Göttelfingen sieht, wäre der Anschluss an einen Gasbehälter, der bereits steht. "Eine Nahwärmeversorgung können wir vergessen", so seine Einschätzung.

Die zweite Frage des Bürgers drehte sich um die Realisierung eines Dorfmittelpunktes. "Ich wohne jetzt seit 1985 in Göttelfingen und suche seither den Dorfmittelpunkt. Ich hoffe, dass ich ihn noch vor meinem Abmarsch ins Pflegeheim finde." Den Begriff "Dorfmittelpunkt" definierte er mit "irgendwo, wo Leben ist". Er selbst stellt sich beispielsweise einen Marktplatz mit einem Brunnen oder eine ähnliche Anlage vor. "Den Brunnen für die Brunnenstraße haben wir in der Haushaltsanmeldung", sagte Ortsvorsteherin Gluth und brachte noch das Mittwochsmärktle als Ort des geselligen Beisammenseins mit in die Überlegungen ein. Grundsätzlich ist man aber auch von Seiten der Göttelfinger Ortsverwaltung schon lange daran interessiert, so einen "Latschareplatz" zu finden.

Workshops, Bürgerbeteiligungen und ähnliches brachten zwar viele Ideen und Anregungen, doch bislang fehlte es meist an den Mitteln, diese auch umzusetzen.