Verkehr: Bürger beklagen sich und fordern Maßnahmen / Einschränkung auf der Ortsdurchfahrt?

Eutingen-Weitingen (hne). Mündliche Anfragen gab es bei der jüngsten Sitzung des Weitinger Ortschaftsrates im Begegnungshaus keine. Dafür lag eine schriftliche Stellungnahme eines Bürgers auf dem Tisch, die bei der Gemeindeverwaltung per E-Mail eingegangen war, die sich ausführlich mit dem Verkehrslärm in und um Weitingen beschäftigte und die vom Ortschaftsrat auch eingehend diskutiert wurde.

Der zurzeit öffentlich ausgelegte Lärmaktionsplan war Anregung und Anlass für die Stellungnahme. Dem Bürger war aufgefallen, dass es offensichtlich "nur in Eutingen Lärm gibt". Die starke Beeinträchtigung durch die B 28 räumte er jedoch ein und Geschwindigkeitsbeschränkung auf Tempo 30 zur Lärmreduzierung wurde für gut geheißen.

Auch für Weitingen habe der Ortschaftsrat das Problem mit dem Antrag auf 30 Stundenkilometer für die Ortsdurchfahrt erkannt. Allerdings hauptsächlich aus Gründen der Verkehrssicherheit. In dem Schreiben wurde auf die Ursachen des Verkehrslärms, vor allem an den Ortsaus- und Ortseingängen, verwiesen und auf die guten Erfahrungen vieler umliegender Gemeinden und Städte mit eingeführter Tempobeschränkung.

Westwind trägt den Lärm

Doch sei Weitingen vor allem durch die zunehmende Verkehrsdichte auf der Autobahn 81 stark von Straßenlärm betroffen. Diese Ansicht wurde von den Räten übereinstimmend bestätigt. Beleg dafür ist auch die Lärmkartierung der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) von 2017.

Vor allem durch den meist vorherrschenden Westwind werde durch den Autobahnverkehr erheblicher Lärm in den Ort getragen, vornehmlich in die westlichen bis in die nördlichen und östlichen Wohnbezirke.

Schutzwand verstärkt Schall

Hierbei sei Rohrdorf durch eine Schallschutzwand dagegen geschützt. Diese soll nun sogar auf drei Meter erhöht werden, wie den aktuellem Maßnahmeblatt zu entnehmen sei.

Diese Schallschutzwand verstärke den Schall in Richtung Weitingen. Dabei handele es sich um einen technischen Fehler, der beim Bau der Autobahn hätte sofort eingestellt werden müssen, so der Bürger. Als Konsequenz fordert er eine Gegenschutzwand auf der Weitinger Seite.

Mit der Horber Hochbrücke, dem geplanten KVT im Horber Industriegebiet und einem möglichen Lkw-Fahrverbot durch Eutingen werde der Schwerlastverkehr auf der Autobahn weiter zunehmen. Folglich sei die Lärmschutzwand auf Weitinger Seite dringend notwendig.

Sie müsse daher unbedingt in den Maßnahmekatalog des Lärmaktionsplans aufgenommen werden. Ohne Eintrag würde alles wieder im Sande verlaufen.

Anregungen prüfen

Laut Karl Fidaschek habe schon das frühere Gremium mehr Lärmschutz eingefordert. Für die Weitinger Seite sei dieser jedoch abgelehnt worden, weil das Baugebiet "Am Käppele" erst nach dem Autobahnbau erschlossen wurde, das Rohrdorfer Neubaugebiet im Süden jedoch schon zuvor.

Außerdem, so Fidaschek weiter, habe es geheißen, zwei Wände würden den Verkehrslärm nach oben drücken und erst recht verbreiten. Bei den geplanten künftigen Lärmschutzmaßnahmen aus dem Jahr 2017 sei jedoch zur Lärmreduzierung das Auftragen von Flüsterasphalt bei Fahrbahnerneuerungen und die Prüfung einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 120 Stundenkilometer in Aussicht gestellt worden.

Der Ortschaftsrat will nun nach ausführlicher Diskussion die Anregungen zur Autobahn erneut prüfen lassen. Die Gemeindeverwaltung wurde beauftragt zu prüfen, ob, wann und wie die erwähnten Lärmschutzmaßnahmen umgesetzt werden sollen oder ob nicht doch eine Schutzwand errichtet werden könne.