"Cumbayana – My African Love": Frank Marquardt komponiert einen Song / Mit Chorisma beim Adventskonzert aufgeführt

Von Alexandra Feinler

Eutingen. Er wirkt ruhig und gelassen, aber innerlich ist Frank Marquardt angespannt. In wenigen Minuten beginnt das Adventskonzert von Chorisma, bei dem der Eutinger zum ersten Mal einen selbst komponierten Song der Öffentlichkeit präsentiert.

Wenn Frank Marquardt aus Eutingen mit seinem Hund spazieren geht, dann fällt ihm schon mal spontan eine neue Melodie ein. Die Inspiration für den Text seiner ersten Eigenkomposition holte er sich in seiner Freizeit. Vor rund zwei Jahren war der 51-Jährige auf einem Konzert des Böblinger Gospelchor "Kumbaya". "Das hat mich inspiriert", erklärt das Chorisma-Mitglied.

Er beschloss ein eigenes Lied zu schreiben, sozusagen eine Hommage an das Land Afrika. "Ich bin einfach begeistert vom Klima in Afrika und von den Menschen. Für mich haben sie die schönsten Singstimmen." Zu Hause am Keyboard von Sohn Cedrik komponierte er das Lied und nannte es "Cumbayana – My African Love". Immer wieder überarbeitete er den Song, in dem es um die Liebe zu einer afrikanischen Frau geht. Wie die vier Jahreszeiten, so teilte der Hobbykomponist das Lied in vier Teile. Die Eigenproduktion nahm immer mehr Form an.

Nachdem das Lied fertig war, stellte er es den Chorisma-Sängern vor. Mit Begeisterung übten die Sänger unter Chorleitung von Michael Grüber das Lied für ihr Adventskonzert ein. Songwriter Marquardt freute sich, dass sein Lied in der Öffentlichkeit aufgeführt wird: "Es ist super, wenn man nach einem Konzert sagen kann, das Lied ist von mir."

Seit einigen Jahren wirkt Marquardt bei der momentan 30-köpfigen Gruppe mit. Singen ist ein großes Hobby, meint der Eutinger, "aber ich hätte bereits in jungen Jahren damit anfangen sollen". Umso mehr lebt er seine Leidenschaft und ist immer "auf der Suche nach der perfekten Melodie". Im Moment arbeitet er noch an zwei weiteren Liedern, möchte aber nicht zu viel verraten. Weil das Komponieren ein inspirativer Vorgang ist, könne man auch nie abschätzen, wann ein Song fertig ist, erklärt er. Bei "Cumbayana – My Afrikan Love" war die Grundstruktur innerhalb von sechs Wochen geschaffen. Rund ein Jahr später wurde es in der Sankt Stephanuskirche vor großem Publikum aufgeführt.

In den Proben überlegten sich die Sänger, wie sie das Lied nicht nur musikalisch, sondern auch mit Bewegung und Tanz umsetzen können. Zuerst wenden alle Chorisma-Sänger dem Publikum ihren Rücken zu. Anschließend drehen sich alle langsam um, beginnen ihre geprobten Tanzschritte vorzuführen und zu singen. "Cumbayana, Cumbayana", ertönt es immer wieder. Dann ist Marquardt mit einem Solopart an der Reihe. Die tiefe Stimme des Hobbykomponisten und Tenors erklingt, klar, sicher und voller Ausdruckskraft.

Inspiration entscheidet darüber, wann das nächste Lied fertig wird

Der gelernte Bauschlosser überzeugt das Publikum und schließt gemeinsam mit dem Chor das Lied ab. Mit starkem Applaus wird er zur Premiere beglückwünscht.

Für Marquart, aber auch für den Chor ein großer Auftritt, der sich gelohnt hat. "Das ist richtig professionell", sagt eine Besucherin des Konzerts. Und auch Michael Grüber scheint während des Konzerts begeistert zu sein. Mit viel Zuspruch stellt er sich neben den Solisten Marquardt und legt anerkennend seine Hand auf dessen Schulter.

Vielleicht werden auch beim nächsten Chorisma-Konzert Lieder von Marquardt präsentiert. Geplant ist noch nichts – die Inspiration wird entscheiden.