Joachim Kriebel, Schulleiter des Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums Hockenheim (von links), Lehrerin Anja Kaiser und der Weitinger Komponist Conny Conrad begrüßten Atlantis-Pate Timm Kern als Unterstützer. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

Musik: Conny Conrads Schulprojekt zieht Kreise / Schüler bereiten sich auf großen Auftritt vor / Gastspiel in Eyach

Ein Musical zum Thema "Europa" mit den Schwerpunkten "Integration, Prävention und Migration" zu schreiben, liegt dem Weitinger Komponisten Conny Conrad nicht nur. Als Kriminalbeamter ist ihm die ehrenamtliche Arbeit mit Schülern des Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums Hockenheim sogar ein großes Anliegen.

Eutingen. Als Pate gewann er nun den ehemaligen Gymnasiallehrer und heutigen Landtagsabgeordneten Timm Kern. "Für mich ist das eine besondere Ehre, die Schüler unterstützen zu können", beschreibt der FDP-Politiker das so genannte Portfolioprojekt der Siebtklässler.

Schüler handeln eigenverantwortlich

Beim Besuch von Schulleiter Joachim Kriebel und einer der beteiligten Lehrer, Anja Kaiser, im Büro von Timm Kern in Stuttgart vereinbarten sie gleich einen Termin. Kern wollte sich an diesem ein Bild von der Arbeit der Schüler machen. "Uns ist es wichtig, dass diese eigenverantwortlich handeln", erklärte Anja Kaiser, die den geschichtlichen Part und die Organisation übernimmt. Ihr Kollege Matthias Mayer ist für den musikalischen Part zuständig.

"Die Melodie ist eingängig", erklärt Conny Conrad, dass er 1993 die ersten Ideen zum Musical hatte und meint: "Ich habe nur auf das richtige Projekt gewartet." Mit dem St. Paulusheim Bruchsal habe er seine Europahymne "Europeana" aufgeführt, was das Lehrergremium so beeindruckt haben muss, dass sie diese positive Botschaft an das Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium in Hockenheim weitergetragen hätten.

Nach der Kontaktaufnahme wusste Conrad: "Das Musical Atlantis passt zum Portfolioprojekt." Die Geschichte handle von Thor, der von der Insel Atlantis träume. Phänomene wie das "Bermuda-Dreieck" und Ideen wie die Rettung auf dem Kontinent Europa kommen im Stück vor. "Atlantis ist analog zur heutigen Zeit, in der Menschen wegen Terrorismus flüchten müssen", beschreibt Conrad.

Seit November bereiten sich die 28 Schüler auf ihre Aufführung im Mai vor. Sie gestalten das Bühnenbild, planen die Umsetzung und zeigen, was eigenverantwortliches Handeln bedeutet. "Ich bin gespannt", sagt Conrad, der Kontakt zu Timm Kern aufgenommen hatte, um in dem ehemaligen Gymnasiallehrer und Theologen einen Unterstützer zu finden. "Ich finde das Projekt großartig und freue mich, wenn ich Kontakt zu den Schülern bekomme", sagte der heutige bildungspolitische Sprecher der FDP, dass ihm seine Schüler schon ab und an fehlen.

Erlös kommt einem sozialen Zweck zugute

Die Proben wolle er sich anschauen und mit Schülern und Eltern ins Gespräch kommen. Als nächster Schritt folgen dann die Aufnahmen im Studio von Conny Conrad, wofür die Schüler aus Hockenheim an die Eyach anreisen. "Der Erlös soll einem sozialen Zweck zugutekommen", unterstreicht Conrad, dass er die Arbeit ehrenamtlich umsetze und die Produktionskosten trage.

Für seine Nachwuchsarbeit ist der Produzent bekannt, wofür er kürzlich den deutschen Rock- und Pop-Preis 2016 erhalten hatte. Aus diesem Grund wird er in den kommenden Tagen öfter im Fernsehen – auf BW Family TV und Bibel TV – zu sehen sein, denn diese begleiten sein neuestes Projekt "Generation 50 Plus".

Bei den Conrads wird es also nicht so schnell ruhig: "Es ist immer was los. So muss es sein." Daher erhofft er sich, dass durch sein "Atlantis"-Projekt auch andere Klassen angesteckt werden, dieses aufzuführen.