Der Bahnübergang bei Eyach wird auf Vordermann gebracht und besser gesichert. Foto: privat

Hoher Aufwand für mehr Sicherheit am Bahnübergang. Kreis, Land und HZL teilen sich Kosten.

Eutingen-Weitingen - Gerade mal ein Güterzugpaar pro Tag fährt über den Bahnübergang über die K 4782 beim Bahnhof Eyach auf Weitinger Gemarkung. Nichtsdestotrotz wird der Übergang nun mit Halbschranken nachgerüstet – für satte 446.000 Euro.

Der Bahnübergang ist derzeit mit einem Blinklicht gesichert, was aber laut Aussage des Betreibers Hohenzollerische Landesbahn (HZL) nicht mehr zulässig ist. Deshalb werden die Halbschranken installiert und der Übergang auf eine Breite von sechs Metern erweitert.

Dieser Maßnahme hat jüngst der Kreistag zugestimmt. Die Kosten werden zwischen Kreis, HZL und Land gedrittelt, so dass auf den Landkreis zuschussfähige Kosten von 148 720 Euro entfallen. Abzüglich eines GVFG-Zuschusses verbleibt beim Landkreis Freudenstadt ein Eigenanteil von 37.180 Euro.

Den Löwenanteil der Kosten muss also nicht der Kreis stemmen. Doch dieses System der Zustimmung zu einem zweifelhaften Projekt, nur weil Zuschüsse fließen, missfällt beispielsweise dem Grünen-Kreisrat Wolf Hoffmann: "Das sind doch auch Steuergelder", empört er sich über die Gesamtsumme von 446.000 Euro, von denen Land und Kreis zusammen zwei Drittel übernehmen. Letztendlich hat auch Hoffmann zugestimmt, wenn auch mit Bauchschmerzen.

"Mich wurmt das augenscheinliche Missverhältnis zwischen Kosten und Notwendigkeit in diesem Fall", erklärt der Kreisrat. So müsse sich der Bürger wundern, dass knapp eine halbe Million Euro für den Ausbau des Bahnübergangs ausgegeben wird, obwohl dort gerade mal ein Zug pro Tag fahre, der Salz von Stetten bis Eyach transportiert. Künftig sollen dort aber mehr Züge fahren, so die HZL.

"400-Euro-Jobber 100 Jahre lang mit der Fahne winken lassen"

Der Gedanke an einen Schildbürgerstreich liege da nahe. "Schließlich könnte man mit dem Geld einen 400-Euro-Jobber 100 Jahre lang mit der Fahne winken lassen, wenn ein Zug kommt", so Hoffmann. In den USA sei es beispielsweise nicht ungewöhnlich, an Baustellen Personen mit Stoppschildern für Sicherheit sorgen zu lassen statt Ampeln aufzustellen.

Letztendlich gab auch der Sicherheitsaspekt den Ausschlag für den Ausbau des Bahnübergangs, gab es an der Stelle doch auch schon schwere Unfälle. Nichtsdestotrotz bleibt der Eindruck eines zumindest hemdsärmligen Umgangs mit Steuergeldern – nicht nur bei Wolf Hoffmann.