Schon wieder Letzter: Auch dieses Jahr konnte Deutschland beim Eurovision Song Contest nicht punkten. Durch die hohen Kosten lohnt sich eine Teilnahme an der größten Musikshow Europas nicht mehr, meinen Kritiker.
Im Finale des Eurovision Song Contest (ESC) ist Deutschland auf dem letzten Platz gelandet. 15 Punkte konnte die Metalrock-Band „Lord of the Lost“ sammeln – im Vergleich zum Vorjahr mit Null Punkten ein besseres, aber nicht zufriedenstellendes Ergebnis. So lautet zumindest der Tenor aus der ESC-Community, in der aktuell „Diskussionsbedarf“ herrscht.
„Gerade nach einem schlechten Ergebnis für Deutschland, kommt oft die Frage nach den Kosten auf“, heißt es in einem Artikel, offiziellen ESC-Webseite des ARD. Wie auch nach den Ergebnissen der letzten drei Jahre, werde nach der Show die „Zwangsgebühren-Keule“ geschwungen, mit Forderungen aus dem ESC auszutreten. Der Grund: Deutschland zählt mit Italien, Frankreich, Großbritannien und Spanien zu den „Big Five“, die als größte Geldgeber des ESCs gelten und automatisch im Finale landen.
Der Vergleich zeigt: Eurovision lohnt sich trotz Niederlagen
„Die Kosten für den ESC liegen deutlich unter den durchschnittlichen Produktionskosten von Unterhaltungsshows im Hauptabend“, erklärt der ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber in einem Interview aus 2017.
Nach Angaben von RP-Online betrug die diesjährige Teilnahmegebühr rund 400.000 Euro. Im Vergleich: Eine „Heute Show“ kostet den Mainzer Fernsehender ZDF rund 320.000 Euro, wie der ZDF 2019 offenlegte. Eine Bundesliga-Saison kostet die ARD, inklusive Lizenzen, rund 133,83 Millionen Euro (Stand 2016), heißt es in einem Bericht der „taz“.
Auch der Entertainer und langjährige „Wetten, dass..?“-Moderator Thomas Gottschalk äußerte sich via Instagram zu dem ESC Ergebnis: „Die mögen uns einfach nicht. Die ARD muss nach diesen ganzen Pleiten einfach den Geldhahn zudrehen. Ohne Gold kein Glitter!“ Laut Angaben des ZDF aus 2019 kosten große Unterhaltungsshow zur Primetime um 20.15, wie „Wetten, dass?, rund 1,3 Millionen Euro. Mehr als das Dreifache der ESC-Kosten.
Der Gegenwert für das deutsche Fernsehen sei jedoch hoch genug: „Er besteht aus der Übertragung des ESC-Finales und der beiden Halbfinales – insgesamt rund acht Stunden Fernsehen“, so der ARD-Koordinator im Interview aus 2017.