Der Eurovision Song Contest in Basel wirft seine Schatten voraus. Am Montag haben die Verantwortlichen informiert, wie die Eröffnungszeremonie und das Show-Konzept in der Stadt am Rheinknie aussehen wird.
Die heiße Phase vor dem Eurovision Song Contest in Basel läuft: Fahnen, ein ESC-Tram und ein eigens in ESC-Farben dekorierter Kontrollturm des EuroAirport weisen auf den internationalen Gesangswettbewerb hin, der ab dem 11. Mai in der Stadt am Rheinknie über die Bühne gehen wird.
Bei der letzten großen Pressekonferenz vor dem Musikanlass präsentierten die Verantwortlichen an Bord der Rhystärn unter anderem weitere Details zum Showkonzept und der mit Spannung erwarteten Eröffnungszeremonie. Diese soll alle Rekorde brechen. Thema waren auch öffentliche Aktionen, damit eine möglichst breite Bevölkerung den ESC miterleben kann.
Viele Herausforderungen
Trotz vieler Herausforderungen liege man voll im Zeitplan. Es sei schön, dass der ESC bald real werde, erklärten die verantwortlichen Produzenten Reto Peritz und Moritz Stadler vor Medienvertretern. Die Bühnenarbeiten in der St. Jakobshalle liefen an sieben Tagen in der Woche, und dies sogar rund um die Uhr. Bis zu den ersten Proben müsse alles fertig sein, kommentierten sie den hohen Zeitdruck. Einzig drei Stunden sei man am Freitag im Verzug gewesen. „Das ist sehr wenig“, erklärten die Produzenten.
Die Stadt Basel werde derzeit immer mehr in die ESC-Farben getaucht, freute sich das Produzenten-Duo. Ein Höhepunkt bisher: Die enorm hohe Nachfrage nach Karten für das Megaevent. Mittlerweile seien alle Shows ausverkauft. Die Ticketverkäufe stimmen die Produzenten zuversichtlich. Man habe nicht gewusst, ob die Leute kommen wollen. Dass die Tickets so schnell weg waren, sei eine große Erleichterung gewesen, erklärten Peritz und Stadler. 56 Prozent der Tickets seien von Schweizern gekauft werden. Insgesamt hätten aber ESC-Fans aus insgesamt 83 Ländern Eintrittskarten gekauft.
Den Produzenten zufolge soll eine noch nie dagewesene Eröffnungszeremonie über die Bühne gehen. Diese soll in Basel „komplett neu sein“ und den ESC in die Stadt bringen, sagte Projektleiter Beat Läuchli. „Wir wollen das ESC-Feuer entzünden und die Bevölkerung und die Fans in die Eröffnungszeremonie mit einbeziehen.“
Längster Teppich
Und: Der längste türkisfarbene Teppich der ESC-Geschichte werde mit 1,2 Kilometern vom Rathaus über den Rhein bis zum Messezentrum mit dem Eurovision Village reichen. Die einzelnen Länderdelegationen würden den Weg, flankiert von den Fans, in Oldtimer-Trams zurücklegen, berichtete Läuchli. Neben der Basler Fasnacht in Form von Fasnächtlern sollen Alphornbläser, Techno-Acts und andere Musikformationen auftreten. Die Parade startet um 14 Uhr. Rund zwei Stunden lang können Besucher das Spektakel entlang der Strecke live miterleben.
Ab etwa15.15 Uhr treffen die ersten Delegationen auf der Bühne im Eurovision Village ein und werden dort vom Publikum empfangen, welches den Verantwortlichen zufolge für die Bevölkerung einen kostenlosen Höhepunkt der Woche darstellt. Der ESC verspricht jede Menge „Swissness“, wie von Marco Krämer und Nicole Simmen zu erfahren war. Sie gestalten die Live-Shows: Die Alpenrepublik soll bei vielen Gelegenheiten in allen Facetten präsentiert werden. Bei der Live-Show am 13. Mai steht die Schweiz unter dem Motto „Welcome Home“ im Fokus. Es gehe um die Schweiz, wie diese von außen gesehen werde. Beim zweiten Halbfinale am 15. Mai stehen die Fans im Fokus. „It’s all about the fans“, sagte Krämer. Für das Finale heißt es „Gewinner am ESC – der letzten Jahre – und Party in Basel“.
Zuschauer involvieren
Die Arena plus will die Zuschauer mit einem speziellen, niemals vorher gesehenen Experiment in die Finalshow involvieren, hieß es bei der Pressekonferenz, an der es aber keine Infos zu Stargästen gab. Hierzu soll in den nächsten Tagen auf Social-Media-Kanälen gepostet werden. So blieb auch die Frage, ob Céline Dion zum ESC nach Basel kommt, unbeantwortet.
Derweil steht fest, dass erstmals Paola, Peter, Sue & Marc, Luca Hänni und Gjon’s Tears – in einem Medley auf der Bühne stehen werden, das das musikalische ESC-Erbe der Schweiz feiert. Außerdem soll auch jenem historischen Moment Tribut gezollt werden, der das alles erst möglich gemacht hat: Nemos Sieg 2024 in Malmö, der den ESC zurück in die Schweiz brachte. Wie schon im Vorfeld angekündigt, soll der ESC durch konkrete Projekte und Anlässe ein Fest für die ganze Gesellschaft werden. Am 3. Mai finden in Basel zum Beispiel zwei Partys statt: Die ESC-Disco 60 plus ist mit mehr als 1400 Tickets bereits ausverkauft. Die zweite Disco, „Feel the Beat“, ist für Menschen mit und ohne Hörbeeinträchtigung.
Die Besucher erwartet ein Erlebnis mit vibrierenden Tanzböden und visuellen Effekten in der Voltahalle. Am Vortag können Gruppen und Schulklassen den speziellen und eigens konzipierten Tanzboden und die visuellen Effekte erleben. Experten sensibilisieren dabei für das Thema Gehörlosigkeit.
App bietet Orientierung
Erstmals gibt es eine App für das Begleitprogramm, die seit Montag verfügbar ist. So ist unter anderem mit der Uni Basel eine Pride-Tour durch das Kleinbasel entstanden, wie Letizia Elia, Direktorin von Basel Tourismus, bekanntgab.
Mit einer interaktiven Stadtkarte, Event-Updates in Echtzeit, persönlichen Empfehlungen und Tipps soll die App zum Begleiter für ESC-Fans werden. Weitere Informationen erhalten Interessierte im Internet unter www.eurovision-basel.ch.