Egal ob „Lena“ oder „Lord of the Lost“ – Deutschland landet jedes Jahr automatisch im Eurovision Finale, während andere Länder um einen Platz bangen. Woher kommt der Vorteil für Deutschland?
37 Länder nehmen am diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) in Liverpool teil. An der Show am Samstag, den 13. Mai, treten jedoch nur 26 Künstler auf. Warum? Der ESC gilt als Wettbewerb, für den sich ein Großteil der Länder in zwei Halbfinals erst qualifizieren muss. Pro Halbfinale treten rund 16 Sänger auf – die zehn Besten erhalten ein Ticket fürs Finale.
Einige Länder müssen nicht für die große Bühne kämpfen und landen direkt im Finale. „Das liegt an der sogenannten „Big Five“-Regelung“, heißt es auf ESC-Webseite des ARD. Dabei handelt es sich um eine Sonderregelung, die für die fünf größten Geldgeber des Wettbewerbs gilt: Frankreich, Spanien, Italien, Großbritannien und Deutschland. Sie zählen nämlich die höchsten Beiträge an die Europäische Rundfunkunion (EBU) und spielen deshalb eine wichtige finanzielle Rolle für den ESC. Automatisch gesetzt ist auch das Siegerland des Vorjahres – deshalb tritt auch der ukrainische Teilnehmer Tvorchi, direkt im Finale auf.
Zorn aus Norwegen sorgte für neue Regel
Dabei geht es bei den „Big Five“ nicht nur um das Geld: Entstanden ist die Regel vor rund 25 Jahren. Nachdem sich Deutschland nicht für den ESC in Norwegen qualifizierte, weigerte sich die ARD, den Wettbewerb auszustrahlen. Daraufhin beschwerten sich norwegische Sponsoren bei dem zuständigen Fernsehsender, da die deutschen Zuschauer fehlen würden, wie es auf der ESC-Seite heißt. Für die Länder mit den höchsten Zuschauerzahlen wurde also die „Big Five“-Regel eingeführt.
Wann der ESC stattfindet
Der ESC ist der weltweit am meisten beachtete Musikwettbewerb, er findet in diesem Jahr zum 67. Mal statt. Im vergangenen Jahr gewann die ukrainische Gruppe Kalush Orchestra. Wegen des anhaltenden Kriegs kann das Finale nicht im Siegerland stattfinden. Das große Finale am Samstag ist im Ersten zu sehen. Um 21 Uhr geht es los.