Die Landkarte wird bunter - klicken Sie sich durch die Stuttgarter Stadtbezirke und schauen Sie, welche Partei wo dominiert. Foto: Lange

Stuttgarts Herz schlägt weiter grün. Doch in den Außenbezirken dominiert die CDU. Die SPD legte überall gleichmäßig zu. Die AfD kam aus dem Stand in allen Bezirken über fünf Prozent, die Linken haben sich etabliert. Klicken Sie sich durch die einzelnen Stadtbezirke.

Stuttgart - Die erfreulichste Zahl vorneweg. 53,1 Prozent, so hoch war die Wahlbeteiligung bei der Europawahl in Stuttgart. Das ist zwar nur geringfügig mehr als die 52,3 Prozent vor fünf Jahren, aber immerhin, man ist schon für Kleinigkeiten dankbar: Überall sonst in der Region ist die Wahlbeteiligung nämlich gesunken.

Stärkste Kraft ist die CDU mit insgesamt 30,9 Prozent, ein Zuwachs von 1,8 Prozent. 20 Bezirke haben die Christdemokraten gewonnen, auffällig besonders, dass sie im Norden und im Osten im Gegensatz zur Wahl 2009 die Grünen deutlich distanziert haben. In Münster und Mühlhausen holte die CDU mit je 37 Prozent das beste Ergebnis, auch in Untertürkheim und Obertürkheim kam man beinahe auf 37 Prozent. Je näher am Neckar, desto besser, könnte man sagen. In den Innenstadtbezirken Süd, West und Mitte schwächelt die CDU aber weiterhin.

SPD liegt in allen Bezirken über 20 Prozent

Die Stärke der SPD ist, dass sie keine Schwäche hatte. In allen Bezirken liegt sie über 20 Prozent und damit deutlich über dem Gesamtergebnis von 2009, damals bekamen die Genossen gerade noch 18 Prozent in Stuttgart. Heuer legte sie überall gleichmäßig zu, ohne Ausreißer nach unten, aber auch nach oben. In Weilimdorf, Wangen, Untertürkheim und Hedelfingen hatte die SPD ihre besten Ergebnisse, kam über 25 Prozent. insgesamt waren es 23,3 Prozent.

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In Birkach steigerte sie ihren Stimmenanteil gar um fast zehn Prozent.

Die Grünen mussten die Sozialdemokraten vorbeiziehen lassen. Statt 23,9 Prozent wie noch 2009 reichte es dieses Mal nur noch für 19,6 Prozent. In Mühlhausen, Münster und Stammheim landete man gar nur noch knapp vor der AfD. Stimmenverluste gab es auch in den Innenstadtbezirken. In Mitte verloren die Grünen sogar neun Prozent, bleiben mit 25,8 Prozent aber stärkste Kraft. Auch im Süden und im Westen holten die Grünen die meisten Stimmen, aber auch hier verloren sie teils empfindlich, im Westen fast sieben Prozent.

Eindeutiger Verlierer: Die FDP

Apropos Verlierer. Ganz eindeutig war dies bei dieser Wahl die FDP. Vor fünf Jahren kamen die Liberalen auf 14,5 Prozent, heuer kratzte man noch 5,4 Prozent zusammen, landete damit sogar hinter der Linken. In Münster und Wangen reichte es nicht einmal mehr für 4 Prozent, in Mühlhausen landete man mit 3,1 Prozent knapp vor den Sonstigen. In Degerloch und im Stuttgarter Norden kam die FDP auf ihre besten Resultate, jeweils 7,8 Prozent, was aber einen Verlust von beinahe zehn Prozentpunkten gegenüber 2009 bedeutete.

Die AfD holte im Stuttgarter Westen mit 5,3 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis. In Strammheim kratzte sie dagegen mit ihren 9,9 Prozent fast an einem zweistelligen Resultat. Bei ihrer Premiere punktete die neue Partei in allen Stadtbezirken, kam auf insgesamt 7,5 Prozent. Neben Stammheim sind die Hochburgen noch Botnang und Weilimdorf mit jeweils 9,1 Prozent. In Feuerbach kam die AfD auf 8,9 Prozent.

Die Linke verbesserte sich beim Gesamtergebnis von 4,5 Prozent auf 5,8 Prozent. In Birkach kann man mit den Linken nicht viel anfangen, da gab es gerade mal 2,8 Prozent. Im Osten, Süden und Westen kam man dagegen auf über sieben Prozent, in Mitte sogar auf 8,4 Prozent.