Europa-Park-Chef Roland Mack ist bei Weitem nicht mit allem einverstanden, was die Politik macht. Foto: Seeger

Der Europa-Park-Chef hält Maßnahmen gegen illegale Migration für richtig – allerdings sähe er sie gerne an anderer Stelle.

Kurz vor seinem 75. Geburtstag am 12. Oktober beweist Roland Mack, dass er auch im gehobeneren Alter noch meinungsstark und kritisch ist. Im Gespräch mit dem Handelsblatt zeigt sich der Ruster Unternehmer vor allem mit dem Handeln und Auftreten der Bundesregierung unzufrieden.

 

Aktuell im Fokus stehen die Grenzkontrollen, um illegale Einwanderung nach Deutschland zu verhindern. Dagegen hat Mack grundsätzlich nichts einzuwenden. Sie müssten nach seinem Dafürhalten aber an den EU-Außengrenzen und nicht an den Binnengrenzen stattfinden. Der Park-Chef fürchtet, dass andere Länder ähnliche Maßnahmen ergreifen könnten, wobei er freilich auch sein Unternehmen im Blick hat: „Schlimm wäre es zum Beispiel, wenn bei uns nachts kleinere Übergänge geschlossen werden, weil das Personal fehlt.“ Der Europa-Park liegt im Dreiländereck von Deutschland, Frankreich und der Schweiz, sowohl beim Personal als auch bei den Besucher ist die Ausländerquote groß.

Polizisten ziehen bei den zeitweisen Kontrollen – unser Foto zeigt eine Szene in Kehl – stichprobenartig einzelne Fahrzeuge aus dem von Frankreich kommenden Verkehr. Foto: Armbruster

Die Angst der Menschen vor unkontrollierte Migration kann Mack verstehen: „Die Leute können nicht nachvollziehen, dass sie morgens um sechs zur Arbeit gehen und kaum mehr in der Tasche haben als diejenigen, die hier ohne Erlaubnis einreisen und nichts tun.“ Er glaube dennoch, dass die Bürger Europas trotz zunehmender nationalistischer Strömungen weiter hinter der Idee eines geeinten Kontinents stehen. Auch wenn sich derzeit zeige, „dass die Bevölkerung unzufrieden ist mit dem, was in den Hauptstädten passiert“.

Ampel-Streitereien sieht Europa-Park-Chef Mack kritisch

Dem „Herrn der Achterbahnen“ sind die nicht enden wollenden Streitereien innerhalb der Ampel ein Dorn im Auge: „Stellen Sie sich vor, das hätten wir bei uns im Betrieb. Das wäre ein Alptraum, wir könnten den Laden dichtmachen.“ Auch in seiner Firma werde durchaus mal gezofft – allerdings nicht in der Öffentlichkeit: „Wenn wir nach draußen gehen, dann reden wir mit einer Stimme.“

Was die Entwicklung des Europa-Parks angeht, zeigt sich Roland Mack zuversichtlich: „In diesem Jahr werden wir wieder wachsen und über sechs Millionen Besucher im Park haben.“ Für die Zukunft verfüge man nach wie vor über Flächen, um zu erweitern. Ungetrübt ist der Blick des Park-Chefs nach vorne aber nicht: „Ein paar Rahmenbedingungen“ bereiteten ihm Sorge. So die – etwa im Gegensatz zu Frankreich – weiter hohen Energiepreise. Sie setzten nicht nur dem Park, sondern auch dessen Geschäftspartnern zu: „Das zeigt, was in unserem Land richtig falsch läuft.“