Das neue Logo der Stadt Freiburg. Foto: Stadt Freiburg

Freiburg gönnt sich ein neues Logo, das mehr Touristen in die Stadt locken soll. Nicht jedem gefällt’s. Dafür war es teuer. Ein Kommentar.

Freiburg - Wenn man viele Worte machen muss, um eine im Grund ganz einfache Sache zu erläutern, dann ist das ein Indiz dafür, dass irgendwas im Argen liegt.

Der Beweis: Die Pressemitteilung, mit der in Freiburg die neue Tourismusmarke der Stadt vorgestellt wird, ist vier Seiten lang. Mehrere Institutionen kommen zu Wort, um die Vorzüge des 200.000 Euro Logos, das jetzt zum Beispiel auf der Seite visit.freiburg.de zum Einsatz kommt, zu beschreiben.

Freiburg-Logo soll als touristische Marke den Tourismus stärken

Laut der städtischen Wirtschaftsförderung FWTM steht das neue Logo für ein „entspanntes Stadtleben“, „ambitionierte Menschen“ und den „natürlichen Ausgleich“ zwischen Stadt und Natur Erlebnis in Freiburg.

Ausgangspunkt der Entwicklung des Logos sei die „Analyse der Identität Freiburgs“ gewesen, so FWTM-Abteilungsleiterin Franziska Pankow. Mit der nun geschaffenen touristischen Marke wolle man den Tourismus als wichtigen Wirtschaftsfaktor und „ein nachhaltiges und stadtverträgliches Wachstum“ sichern helfen, so FWTM-Geschäftsführerin Hanna Böhme.

200.000 Euro für ein nichtssagendes Logo

Auf Außenstehende sind diese Eigenschaften mit Blick auf das Logo nicht direkt ersichtlich. Es wirkt eher so, als läge beim neuen Freiburger Stadtlogo und dessen Entstehung einiges im Argen, wenn 200.000 Euro Steuereinnahmen für ein vollkommen nichtssagendes Logo verjubelt werden.

Die emotionslose Gestaltung des Logos würde vielleicht noch Sinn ergeben, wenn man eine Fabrik für Unterlegscheiben oder irgendwelche anderen Gegenstände betreiben würde, die klein und rund sind.

Freiburg? Wer da aufgrund des Logos hinfährt, ist selbst schuld

Wäre man Fahrradhändler, Pizza-Dienst oder ein Bierdeckel-Magnat, so käme die Sache auch noch gerade so hin. So aber steht künftig auf allem, was Freiburg bewerben soll oben „FREI“ und unten „BURG“ drauf.

Mit fünf Kreissegmenten drum herum. Fertig. Austauschbar. Frei von jeder Aussage, Emotion und Eigenschaft. Wer da hinfährt, ist selbst schuld. Oder er braucht Unterlegscheiben.