Gabriele Büssemaker will am 24. Juli nicht mehr als Oberbürgermeisterin in Ettlingen kandidieren. Foto: Deck

In Ettlingen geht es am 24. Juli um das Erbe von Oberbürgermeisterin Gabriele Büssemaker.

Ettlingen. Als die Ettlinger Oberbürgermeisterin Gabriela Büssemaker vergangenen November sagte, sie werde bei der kommenden OB-Wahl am 24. Juli nicht mehr antreten, hatten die Parteien reichlich Zeit, einen geeigneten Nachfolger zu finden. In einer ersten Kandidatenvorstellung in der übervollen Stadthalle haben sich die vier Bewerber nun vorgestellt.

Alle wollen sparen

Rund 1000 Bürger der 38 600-Einwohner-Stadt im Kreis Karlsruhe hörten sich an, was der Nagolder Bürgermeister Johannes Arnold, Matthias Wittber (beide Freie Wähler), Steffen Neumeister (CDU) sowie Heinz-Jürgen Deckers (Wählergemeinschaft »Für Ettlingen«) zu sagen hatten. Konsens herrschte vor allem beim Thema Sparen. Wo der Rotstift konkret angesetzt wird, blieb aber oft vage. Arnold etwa will die Sach- und Personalausgaben in der Verwaltung deckeln. In Sachen Energiepolitik schlug der Nagolder außerdem vor, die Stromnetze in den Stadtteilen zu kaufen. Während Kandidat Wittber die hohen Zuschusskosten für die jährlichen Schlossfestspiele kritisiert, spricht Deckers von einer Verschlankung innerhalb der Verwaltung, Neumeister setzt auf noch mehr Ehrenamt und macht sich für einen neuen Umweltbeauftragten stark.
 

Beigeordneter mit jetziger OB im Clinch

Auf vielen Feldern sind sich sich die Kandidaten sehr ähnlich, etwa bei den Themen Bildung oder dem Umgang mit dem demografischen Wandel. Zwei Termine kommen noch, bei denen Bürger Fragen an die Bewerber richten können.

An der Seite des frisch gewählten OBs wird Bürgermeister Thomas Fedrow stehen. Der Kommunalpolitiker lag sich mit Büssemaker über Monate in den Haaren. Auslöser soll die heftig umstrittene Fusion der Sparkassen Ettlingen und Karlsruhe gewesen sein. Die Streitigkeiten gipfelten in der Beschuldigung der Stadtchefin, ihr Beigeordneter habe sie bei einem Ballabend am 20. November auf die Schulter geschlagen. Sie suspendierte ihn und erteilte ihm Hausverbot. Der Streit ist inzwischen beigelegt.