Verantwortliche stellen in Ettenheim neues Logo vor. Sparkasse spendet 15 000 Euro
Ettenheim - Das Projekt Weinland Breisgau nimmt weiter Fahrt auf. Die Verantwortliche Signe Gau hat im Ettenheimer Rathaus das neue Logo vorgestellt und Einblicke in weitere Projekte gegeben.
Dem Logo vorausgegangen war eine aufwendige Gestaltungsentwicklung, getragen von einem zehnköpfigen Projektteam des Weinlands Breisgau und unterstützt von der Firma Aufwind in Malterdingen. "Das neue Logo gibt das Besondere des Breisgaus wieder: Die einzelnen grünen Streifen stehen für die Vielfalt der Landschaft, die Tannen im Hintergrund lassen die Nähe zum Schwarzwald erkennen und das Glas symbolisiert Wein und Genusskultur", erklärte Gau und verriet noch lachend: "Es gab lange Diskussionen, ob das Glas mit Weiß- oder Rotwein gefüllt sein soll. Eigentlich wird im Breisgau zu 52 Prozent Weißwein angebaut, aber die Hauptanbausorte mit 39 Prozent ist Spätburgunder, weshalb wir uns für Rotwein entschieden haben."
Die Regionalstiftung der Sparkasse Offenburg/Ortenau unterstütze die Gestaltung des Logos sowie andere Projekte wie eine Überarbeitung der Homepage mit 15 000 Euro, denn "ohne Reben würde dem Breisgau etwas fehlen", erklärte Jürgen Riexinger, der den Scheck an Gau für die Gemeinden in der Ortenau überreichte.
Auch Einheimische kennen die hohe Qualität des Weins oft nicht
Die Mitgliedskommunen im Weinland Breisgau zahlen gemäß eines Schlüssels ein, der Rebflächen, Gastronomiesitzplätze und Einwohner berücksichtigt, einen Jahresbeitrag. Im Falle der drei Kommunen in der Ortenau, Ettenheim, Friesenheim und Lahr sind das etwa je 5000 Euro pro Jahr. Insgesamt umfasst das Jahresbudget 80 000 Euro.
"Es war schwierig, den Gemeinderat zu überzeugen mitzumachen", erklärte Friesenheims Bürgermeister Weide, erklärte aber auch, dass es notwendig sei, marketingtechnisch etwas zu tun, um die Produkte der Region und die Menschen zusammenzubringen: " Der ›Stern‹ hat etwa eine Empfehlung für einen Spätburgunder des Weinguts Erb ausgesprochen. Aber wir in der Region sprechen nicht über unseren Wein, oft wissen nicht einmal die Einheimischen, was für einen guten Wein wir eigentlich haben."
Gau verwies bei der Scheck-Übergabe auf erste Erfolge: So bieten ab 2018 neun Kommunen und Weinbaubetriebe Übernachtungsmöglichkeiten für Wohnwagentouristen an – bislang waren es nur zwei. Zudem startet ab dem neuen Semester 2018 bei der VHS Emmendingen in Kooperation mit der VHS Lahr ein Kurs für Weinguides, die Einheimischen und Touristen "mit Freude und Hintergrundwissen durch die Region Breisgau führen sollen".
Zudem soll der Breisgauer Weinwanderweg in Zusammenarbeit mit dem Schwarzwaldverein überarbeitet und neue Tourismuskonzepte sollen erarbeitet werden. Auch auf der Landesgartenschau in Lahr wird das Weinland Breisgau vertreten sein: Im "Breisgauer Rebhisli" wird es möglich sein, jedes Wochenende den Wein eines anderen Winzers und Weinguts zu kaufen und zu testen.
"Der Breisgau liegt zwischen starken Weingebieten wie der Ortenau, dem Markgräflerland und dem Kaiserstuhl und wird deshalb trotz der guten Qualität der Weine oft gar nicht wahrgenommen", erklärte Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz am Mittwoch. Um trotzdem als Weinregion sichtbar zu werden, haben sich 21 Winzer, 15 Winzergenossenschaften und 13 Kommunen von der Dreisam in Freiburg bis nach Oberschopfheim seit Februar zum Weinland Breisgau zusammengeschlossen. Durch Marketing und Imagebildung soll es so gelingen " einen bislang weißen Fleck mit Farbe zu füllen", wie die Ansprechpartnerin des Weinlands Breisgau Signe Gau es ausdrückt. Das Projekt wird fünf Jahre lang durch die Kommunen unterstützt. Insgesamt reicht das Weinland Breisgau in die drei Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen und Ortenau sowie den Stadtkreis Freiburg hinein.