Ausschuss: Hotel-Pläne in den Ettenheimer "Radackern" vorgestellt / Nachfragen zu Größe und Parkplätzen
Der Antrag auf Bau eines 152-Zimmer-Hotels im Gewerbegebiet Radackern IV hat den Ettenheimer Bauausschuss passiert. Dabei kamen von den Räten auch einige kritische Töne.
Ettenheim. Das Bauvorhaben in der Gutenbergstraße sieht ein teils drei-, teils zweigeschossiges Gebäude mit Flachdach vor. Zu den 152 Zimmern, von denen 15 mit barrierefreiem Zugang geplant sind, sind neben der Rezeption eine Hotelbar, eine Longe, eine Lobby, eine Außenterrasse sowie ein Restaurant im Erdgeschoss vorgesehen (wir berichteten). Zudem sieht die Planung des Esslinger Architekturbüros Marggraf zwei Seminarräume, einen Fitnessraum, Küche, Kühllager sowie Nebenräume vor. Insgesamt sind 123 Stellplätze auf dem Hotelareal vorgesehen. Es gleicht einem großen Carré mit Parkflächen im Innenhof. Die Zufahrt zu diesem ist "gestelzt", die Gästezimmer liegen darüber.
Gegen die Überschreitung der zulässigen Grundflächenzahl um ein Prozent (knapp 25 Quadratmeter) – sie wird mit der großen Zahl an Stellplätzen begründet – hat die Bauverwaltung, wie Rainer Gruninger dem Bauausschuss erklärte, keine Einwendungen. Sabine Meier (FLE) schon: "Das ist ja ein Riesen-Ding", stellte die Stadträtin fest und kritisierte die geringe Anzahl an Behinderten-Parkplätzen (geplant sind fünf). Der Befreiung wolle sie sich nicht anschließen. "Die Verwaltung sieht das anders", so die knappe Erwiderung von Bürgermeister Bruno Metz.
Auch Meiers Fraktionskollegin Marion Fleig hatte mit der Planung ihre Probleme: "30 Stellplätze weniger als Zimmer" fand sie ebenso problematisch wie Beate Kostanzer (SPD): "Die Angestellten kommen ja auch mit dem Auto, brauchen Stellplätze." Gruninger mochte da nicht mitgehen. In der Regel sei für derlei Beherbergungsbetriebe ein Stellplatz für vier Zimmer vorgeschrieben. Im vorliegenden Fall habe man die Auflage auf einen Stellplatz für zwei Zimmer verschärft. "Da werden dann die Autos halt auf der Straße stehen", so die besorgte Aussage aus dem Ratsrund, zumal ja in unmittelbarer Nähe ein zweites Hotel mit 55 Zimmern errichtet werde.
Auf die Frage von Thomas Dees (FW) nach der "Güteklasse" des entstehenden Betriebs, sprach Bürgermeister Metz von "drei Sternen", einer Kategorie, wie sie im Umfeld des Europa-Parks üblich sei. Aus der Tatsache, dass das Hotel kein eigenes Restaurant betreibe, leitete Metz die Hoffnung ab, dass der eine oder andere Gast den Weg zum Essen in die Innenstadt finde.
Die Antragstellerin, die das Hotel in Ettenheim plant, ist laut den Unterlagen die "Objektgesellschaft Ettenheim" mit Sitz in Potsdam. Die Bauherrin, die am Mittwoch für eine Stellungnahme nicht zu erreichen war, nennt das Projekt "Loginn by Achat am Europa-Park in Ettenheim". Die Achat-Gruppe führt nach eigenen Angaben 35 Hotels in Deutschland, Österreich und Ungarn. Die Marke "Loginn" gibt es seit 2017 und wird auf der Homepage des Unternehmens als "Premium-Budget-Segment" bezeichnet, das für "effiziente und komfortable" Aufenthalte stehe. fx/ks