Gärtnermeister Christian Jäger (links) erläuterte den Ortschaftsräten seine Pläne für den Ettenheimmünsterer Friedhof bei einer Vor-Ort-Begehung. Foto: Masson

Beerdigungen: Ettenheimmünster setzt auf neue Bestattungsarten

Ettenheimmünster - Schon mehrfach hatte sich der Ortschaftsrat Ettenheimmünster mit einer Ergänzung der Bestattungsarten auf dem Friedhof befasst, speziell mit gärtnergepflegten Anlagen. Jetzt ließ sich das Gremium vor Ort informieren, was möglich ist.

Bei einer Vor-Ort-Begehung erläuterte der Ettenheimer Gärtnermeister Christian Jäger den Ettenheimmünsterer Ortschaftsräten sowie Bauhofleiter Patrik Ohnemus seine Ideen für den Friedhof. Auf dem Bereich, wo sich früher Gräber der Lehrbrüder befanden, soll direkt vor deren Denkmal an zwei neu zu pflanzenden oberständigen Bäumen die Möglichkeit für entsprechende Baumbestattungen geschaffen werden. Laut der von Miriam Maisenholder entwickelten Planskizze soll es dort zunächst acht Plätze geben. Wiederum davor sind an einem kleinen rollatorgerechten Bogenweg fünf Urnengräber vorgesehen. Weitere sechs sollen unmittelbar östlich davon entstehen, umrahmt von blühenden Stauden und Kleingehölzen. Auch für drei herkömmliche Sarg-Bestattungen ist dort noch Platz, die ebenfalls gärtner-gepflegt sein sollen. Westlich des Areals bleibt eine kleine Erweiterungsfläche noch offen. Eine neue Wasserleitung soll automatische Bewässerung ermöglichen.

Gebühren für die künftigen Grab-Plätze werden, so der Plan, weiter an die Stadt bezahlt, zusätzlich wird von den Nachkommen ein Pflege-Vertrag mit der Karlsruher Friedhofsgenossenschaft abgeschlossen, in deren Auftrag dann Jäger für in der Regel 20 Liege-Jahre die Gräberpflege übernehmen wird. Die genauen Kosten dafür werden nach Fertigstellung der Anlage, die die Gemeinde bis auf den Wegebau nichts kostet, erst noch errechnet.

Auf Rückfrage versicherte Jäger, dass man mit der Quer-Anordnung der drei Sarg-Plätze zur üblichen Richtung keine Probleme bekommen werde: "Wir haben keine herkömmliche Anlage in Reih und Glied angestrebt, sondern eine individuelle Gestaltung", erklärte er

Ortsvorsteherin Rita Ohnemus zeigte sich angetan von der vorgeschlagenen Planung: "Das ist sehr gelungen!" Schon auf dem Friedhof erklärten die Räte ihre Zustimmung. Die beschlossen sie auf der folgenden Sitzung in der Mehrzweckhalle einstimmig noch mal formell.

Ein weiterer Punkt der Ortschaftsratssitzung in Ettenheimmünster war der Windpark auf dem Schnürbuck (wir berichteten mehrfach). Diesem erteilte der Ortschaftsrat einstimmig die "immissionsschutzrechtlichen Genehmigung". Dazu schlug Michael Sterner (FWV) allerdings vor, zum späteren Abbau der geplanten drei Windräder in etwa 20 Jahren schon jetzt vertraglich festzuschreiben, dass dabei zügig gearbeitet werden müsse und der "Schrott" nicht im Wald herumliegen dürfe, sondern sofort woanders zwischengelagert werden müsse. Ortschaftsrat Markus Hummel (SPD) wünschte sich, dass nach diesem künftigen Abbau dann keinesfalls ein weiteres Mal die Windrad-Standorte gewechselt werden wie derzeit. Sonst entstünden noch mehr befestigte Waldwege für die Anlagen, die alten würden ja schließlich nicht zurückgebaut.