Ottilie Nägele (links) tritt die Nachfolge von Christel Mösch als Vorsitzender der Muettersprochgruppe "Rund um dr‘ Kahleberg" an.Foto: Birkle Foto: Lahrer Zeitung

Vereinsleben: Muettersprochgruppe "Rund um dr‘ Kahleberg" verabschiedet Gründungsvorsitzende

Es war nicht einfach für Christel Mösch eine Nachfolgerin für ihren Posten als Vorsitzende der Muettersprochgruppe "Rund um dr‘ Kahleberg" zu finden. Aber ihre Beharrlichkeit führte zum Erfolg: Ottilie Nägele wird ihr Erbe antreten.

Ettenheim. Die Corona-Pandemie ist auch für die Muettersprochgruppe "Rund um dr‘ Kahleberg" eine schwierige Zeit. Seit Monaten konnten keine Veranstaltungen mehr stattfinden. So war es leider auch nicht möglich, die "Lokomotive der Gruppe", Christel Mösch, gebührend im Rahmen einer Stammtisch-Veranstaltung zu verabschieden. Denn die langjährige Vorsitzende verlässt Ende dieses Monats ihre Heimatstadt Ettenheim und zieht zu ihrer Tochter nach Neu-Ulm.

Zur Verabschiedung von Mösch traf sich der Vorstand oben auf dem Heuberg, auf dem alles vor 37 Jahren begonnen hatte und die Gruppe "Rund um dr‘ Kahleberg" gegründet und Christel Mösch zur Vorsitzenden gewählt worden war.

Seit damals hatte sie die Gruppe durch alle Schwierigkeiten und Jahrzehnte geführt und geleitet, "mit einem tollen Vorstand im Rücken", mit dem sie die Arbeit vorbereitet und viele Kontakte auch auf der großen regionalen Ebene gepflegt und ausgebaut hatte. Alle zwei Monate wurden Veranstaltungen organisiert, die Gäste kamen von rund um dr‘ Kahleberg, aber auch aus dem Elsass. Referenten der alemannischen Mundart wurden nach Ettenheim eingeladen, die die Vielfalt des Alemannischen und deren Lebenswelt mitbrachten und erleben ließen. Aber auch Ausflüge gehörten zum Jahresprogramm. Sogar über die Grenze, nach Straßburg ins dortige Mundart-Theater in der Straßburger Opéra, führte Mösch zum elsässischen Theatererlebnis.

Erinnerung an viele gemeinsame Erlebnisse

Doch nun galt es offiziell Abschied zu nehmen. Dabei wurde an viele besondere Erlebnisse erinnert, etwa an die Aktivitäten auch beim alljährlichen Weihnachtsmarkt, wo die Muettersprochgruppe für sich warb und echte "Striiebele" anbot. Auch die Veranstaltungen auf dem Marktplatz vor dem Rathaus beim Bärenbrunnenfest und anderen Feste sowie die vielen Gelegenheiten, d’Äddemer Gschichtli zu verzähle, bleiben nicht vergessen. Im Schwätze von früher wurden Erinnerungen wach, das Danke miteingeflochten und auch die Hoffnung, sich wiederzusehen, "wenn Christel uff‘ bsuch in die alte heimet kummt".

Martin Winterhalter hatte ein Gedicht verfasst, mit Holz gerahmt "zum in Neu-Ulm an dr Wand als stete Erinnerung uffzuhänge", wie er sagte. Viele weitere gute Wünsche für Mösch kamen dazu, ein Danke von allen Seiten für die schönen und erlebnisreichen Jahrzehnte in und mit dr‘ Muettersproch. Mit einem Blumenstrauß für die restliche Zeit in Ettenheim und dem Wissen, dass ihre Arbeit fortgesetzt wird, wurde Mösch schließlich Lebwohl gesagt.

Christel Möschs Nachfolgerin Ottilie (Otti) Nägele ist in Ettenheim keine Unbekannte. Sie ist gebürtig von dort, seit Gründung der Regionalgruppe "Rund um dr Kahleberg" dort Mitglied und wohnt seit einigen Jahren wieder in Ettenheim. So wird beim ersten Stammtischabend nach der Pandemie, am 4. Oktober, in der Hummelstrauße neben einem Mundart-Gast auch die Wahl der neuen Vorsitzenden und der Regularien anstehen.