Weit über 100 Corona Impftermine hatte das Netzwerk aus Ehrenamtlichen unter der Leitung von Seniorenrat-Vorsitzenden Karl Stiegeler (vorne, ganz rechts) organisiert. Dafür bedankte sich Bürgermeister Bruno Metz (Zweiter von links) im Namen der Stadt Ettenheim bei den Helfern.Foto: Stadt Ettenheim Foto: Lahrer Zeitung

Corona: Stadt zeichnet 15 ehrenamtliche Helfer aus / Oft war viel Durchhaltewillen nötig

Die Stadt Ettenheim hat 15 Ehrenamtliche ausgezeichnet, die ältere Menschen bei der Anmeldung zu einem Corona-Impftermin unterstützt haben. Die 15 Helfer, davon vier aus dem Seniorenrat, konnten mehr als 100 Impftermine ermitteln.

Ettenheim. "Die Impf-Situation Anfang des Jahres hatte sich radikal von der unterschieden, die aktuell vorliegt", erinnert Karl Stiegeler im Gespräch mit der Lahrer Zeitung. Der Vorsitzende des Seniorenrats hatte das Angebot zur Corona-Impfhilfe koordiniert und die Anfragen auf die jeweiligen Helfer verteilt.

Während man sich aktuell ohne Termin mit einem Impfstoff seiner Wahl im Impfzentrum oder beim Hausarzt impfen lassen könne, sei es im Februar schon eine Herausforderung gewesen überhaupt einen Termin zu bekommen, die damals nur zentral vergeben wurden. Prio-Gruppe eins waren die Senioren über 80 Jahren gewesen. Doch ausgerechnet für sie war die Buchung, mit großen Hindernissen verbunden gewesen. "Der Impfstoff war knapp, die Buchungssysteme überlastet. Viele der Impfberechtigten waren alleine daheim und hatten keine Angehörigen oder Freunde, die ihnen bei der Buchung hätten helfen können", schildert Stiegeler die damalige Lage.

Der Seniorenrat und die Stadt Ettenheim hatten deshalb gemeinsam ein Netz von Ehrenamtlichen aufgebaut, um den Senioren zu helfen. Vier der insgesamt 15 Helfer kamen aus dem Seniorenrat, elf weitere stießen noch so dazu. "Das Schöne war, dass es eine generationsübergreifende Gruppe war, von 16 bis über 80 Jahre waren alle Altersstufen vertreten gewesen", so Stiegeler.

Auch für die Ehrenamtlichen sei das Terminbuchen nicht einfach gewesen: "Wir haben uns übers Telefon die Finger wundgewählt und auch bei der Buchung übers Internet galt es nach zig Fehlversuchen nicht den Mut zu verlieren", schildert Stiegeler. Zudem sei es auch nicht mit der Terminvereinbarung alleine getan gewesen. "Es galt auch, zu den Impfwilligen nach Hause zu gehen und sie dort auf das Impfen vorzubereiten, für sie die Hin- und Rückfahrt zum Impfzentrum zu organisieren und anschließend auch den zweiten Impftermin im Blick zu behalten", so Stiegeler.

Blumenstrauß als Dankeschön

Er sei stolz darauf, wie die Helfer dies alles gemeistert hätten – selbst in Zeiten, wo es stressiger wurde und es für jeden mehrere Impfwillige zu betreuen gab: "Es gab viele sehr nette Begegnungen und viele positive Rückmeldungen von Seiten der Helfer. Eine Helferin ist von einer Seniorin sogar mit einem Blumenstrauß als Dankeschön überrascht worden. Insgesamt war es eine sehr gute Sache", resümiert Stiegeler.

Das Helfernetz hatte vor allem die Prio-Gruppe eins und zwei der 80- bis 65-Jährigen betreut. Bei der Prio-Gruppe drei war nur noch Hilfe bei Chronisch-Kranken notwendig gewesen.

"Das war eine tolle Gemeinschaftsleistung der Ehrenamtlichen in unserer Stadt. Sie haben durch ihren Einsatz einen wertvollen Beitrag zum Impffortschritt geleistet", lobt Bürgermeister Bruno Metz die Helferinnen und Helfer. Aber auch Stiegeler bedankte sich bei der Stadt: Die Einrichtung der städtischen Hotline und E-Mail für die Vergabe von Impfterminen für Senioren habe die Vermittlung extrem erleichtert Und auch von Stadtseite sei das Helfernetz besonders von Julia Zehnle, Aline Köbele und Heike Schillinger, aber auch von Metz immer sehr unterstützt worden.

So ist Stiegelers Resümee nicht nur im Hinblick auf die Zahl der mithilfe des Netzwerks Geimpften positiv: "Es gab viele interessante und schöne Begegnungen, die meisten Helfer wollen ihren Einsatz nicht missen."

Mit einem Geld-Präsent "für einen gemütlichen Abend" bedankte sich Bürgermeister Metz im Namen der Stadt Ettenheim für die tatkräftige Unterstützung und den ehrenamtlichen Einsatz beim Helferkreis. "Diesen werden wir auch verbringen und unsere Erlebnisse austauschen. Schließlich kennen auch wir uns fast ausschließlich über Telefon und E-Mail", erklärt Stiegeler. Den Geldbetrag, den man von der Stadt erhalten habe, wolle man jedoch spenden: "Für welche Organisation, das werden wir dann gemeinsam bei diesem Abend überlegen."