30 Jahre lang war Klaus Jäger Ettenheims Wassermeister, am Mittwoch wurde er an seiner bisherigen Wirkungsstätte, im Wasserwerk, in den Ruhestand verabschiedet. Foto: Decoux-Kone

Versorgung: Ettenheim bekommt einen neuen Wassermeister

Ettenheim - 30 Jahre lang war Klaus Jäger Herr über ein 150 Kilometer langes Leitungsnetz. Nun geht der Ettenheimer Wassermeister in Ruhestand. Sein Nachfolger steht bereits parat. 

Für die Stadt Ettenheim und die übrigen Bürgermeister der südlichen Ortenau ist eine zukunftsfähige Wasserversorgung in kommunaler Hand ein zentrales Thema der kommunalen Infrastruktur, weswegen schon mehrere interkommunale Projekte in der Wasserversorgung bestehen und weitere angestrebt sind, erklärt Rathauschef Bruno Metz. Dies könne nur gelingen mit gut ausgebildeten und motivierten Mitarbeitern. Der Rathauschef sieht das Wasserwerk, dem nun Daniel Osner vorsteht, für die Zukunft gut aufgestellt. Der 31-Jährige Ettenheimer wurde dieser Tage von Metz offiziell in sein neues Amt bestellt – und mit einer verantwortungsvollen Aufgabe betraut.

Die Statistik aus dem Rathaus besagt: Im Durchschnitt verbraucht jeder Ettenheimer 133 Liter Trinkwasser am Tag (Bundesdurchschnitt 129 Liter). Nur ein Zehntel davon wird als lebensnotwendiger Verbrauch erachtet (Trinken, Kochen, Hygiene), der Großteil fließt für großzügige Körperpflege, Gartenbewässerung oder Ähnliches aus dem Hahn. Die Versorgung der rund 13.500 Ettenheimer erfolgt über zwei Versorgungsabschnitte.

Während die knapp 10.000 Einwohner von Ettenheim, Ettenheimweiler und Altdorf mit Grundwasser aus dem Gewann Feinschießen versorgt werden, bekommen 3.500 Wallburger, Münchweierer und Ettenheimmünsterer ihr Wasser aus vier Quellen aus dem Münstertal. "Beide Versorgungsbereiche verfügen über ein weiches Trinkwasser bester Qualität und Güte", so die Verwaltung.

690.000 Kubikmeter werden gefördert

Für viele Menschen sei Wasser ein selbstverständliches Gut und erscheine allgegenwärtig. Dabei sei die Versorgung mit ausreichend gutem Trinkwasser die Grundlage für ein reibungsloses Funktionieren des Gesellschafts- und Wirtschaftssystems, sagt Metz. Die Verteilung des Ettenheimer Trinkwassers erfolgt über ein 150 Kilometer langes Leitungsnetz, bestehend aus Förder- und Netzleitungen, in sieben Hochbehälter, von wo aus es an die an die Endverbraucher weitergeleitet wird. Jährlich werden 690.000 Kubikmeter Trinkwasser gefördert und 650.000 Kubikmeter verkauft.

Neu-Wassermeister Osner dürfte bei seiner künftigen Aufgabe (siehe Info) seine bisherige Tätigkeit und seine Weiterbildung als Meister im Installateur- und Heizungsbauer-Handwerk hilfreich sein. Der 31-jährige Vater einer kleinen Tochter wohnt in Ettenheimweiler und war zuvor bei einem Kenzinger Sanitärbetrieb tätig. Seit Oktober ist er beim städtischen Wasserwerk beschäftigt und wird zum 1. Juli neuer Wassermeister, nachdem Klaus Jäger nun in den Ruhestand geht.

Jäger wurde mit viel Lob und Dank von Bürgermeister Metz am Mittwochmorgen im Wasserwerk verabschiedet. 37 Jahre lang, davon die letzten 30 als Wassermeister, war Jäger für die Wasserversorgung der Stadt Ettenheim und umliegender Gemeinden verantwortlich. Metz erinnerte an viele Maßnahmen, die mit einem kleinen Team umgesetzt wurden. "Wir wussten in all den Jahren unsere Wasserversorgung bei Ihnen in guten Händen", so Metz an Jäger gewandt. Auch Bauhofleiter Markus Ohnemus dankte Jäger – für die gute nachbarschaftliche Zusammenarbeit. Jäger selbst wünschte seinem Nachfolger alles Gute für die verantwortungsvolle Arbeit.

Der Aufgaben des Ettenheimer Wassermeister sind vielfältig und verantwortungsvoll. Er überwacht mit seinem Team die Wassergewinnung, -aufbereitung und -speicherung sowie die Verteilung bis zu den Kundenanlagen – nicht nur in Ettenheim sondern auch in Ringsheim, Mahlberg und beim Wasserversorgungsverband Südliche Ortenau. Zu seinen Hauptaufgaben gehört die Sicherstellung der Wasserversorgung in ausreichender Menge und Druck sowie in einer gleichbleibenden Qualität. Dazu überwacht und betreibt er die erforderlichen Anlagen. Ebenso ist der Einsatz von Betriebsmitteln zu planen, Störungen zu erkennen und zu beheben.