Viel Betrieb war am Freitag bei gutem Wetter auf dem Ettenheimer Wochenmarkt, der sein 25-jähriges Bestehen feierte. Foto: Decoux-Kone

Wochenmarkt: Seit 25 Jahren kommen Händler nach Ettenheim

Ettenheim - Vor 25 Jahren wurde der Ettenheimer Wochenmarkt neu erfunden. Seine Geschichte war jedoch von wechselhaftem Erfolg geprägt. Nun floriert der Freitags-Wochenmarkt wieder zunehmend.

Dass es auf dem Wochenmarkt in Ettenheim zu Beginn nicht immer rund lief, lag vor allem an einer unglücklichen Platzverlegungs-Entscheidung des damaligen Gemeinderates auf den historischen Marktplatz vor dem Rathaus. Die ist 2018 nach manchen Mühen rückgängig gemacht worden, nun herrscht wieder reger Betrieb auf dem Marienplatz.

Beate Bruder erinnert sich als einzig übrig gebliebene Markthändlerin der ersten Stunde an damals. 1996 startete der Wochenmark auf dem geräumigen Rohanhof mit vielen Anbietern und Kunden, der Platz vor dem Palais anfänglich voll mit Ständen bestückt: „Das war ein sehr schönes Ambiente!“ Doch bald schieden sich die Geschäftsgeister. Manche der ersten Marktbeschicker sprangen ab, im Rohanhof entwickelte sich nachlassender Betrieb. Bruder war von Anfang an dabei, weil sie auf Anregung ihrer Freiburger Markt-Geschäftsfreundin beschlossen hatte, mit einem eigenen Stand neu in ihrer Geburtsstadt Ettenheim einzusteigen.

Neun Jahre später musste dann der Markt wegen anstehender Sanierungsarbeiten im Rathaus-Areal gezwungenermaßen auf den Marienplatz umziehen. Doch dann sollte auch der saniert werden, und als dritter bleibender Markt-Standort wurde 2009 der hergerichtete alte kleine Marktplatz vor dem Rathaus auserkoren. Mit bescheidenem Erfolg allerdings, denn hier sprangen über die nächsten Jahre angesichts schwieriger Pflaster-Schräglagen nach und nach nicht nur immer mehr Kunden, sondern auch die meisten damaligen Wochenmarkt-Beschicker ab.

Rückkehr auf den Marienplatz

Die noch übrig gebliebenen Händler hatten sich erfolgreich untereinander besprochen, Stadtverwaltung und Gemeinderat schließlich von der Notwendigkeit eines Umzugs überzeugt. Vor drei Jahren durften sie auf den seinerseits nun renovierten Marienplatz quasi zurückkehren. Sie unterstützten die Stadtverwaltung bei dem Bemühen, hier wieder weitere, neue Marktanbieter mit Angebotsvielfalt zum Mitmachen anzulocken. Das hat prächtig geklappt: Erfolgreich bewirbt die Stadt nun auch wieder weitere Angebote von Käse, Nudeln, Kaffeespezialitäten, Würstchen, Honig, Ölen und duftenden Seifen.

Die Corona-Pandemie hat sogar bislang eher für mehr Kunden auf dem Marienplatz gesorgt als zu vorherigen Normalzeiten, berichtet Bruder. Denn: "Im Freien einzukaufen genießen viele Kunden sehr!"

Die Marktkunden hielten sich auch am Jubiläums-Freitag an Abstandsregeln. Die Kundschaft von Jung bis Alt brachte beste Laune mit, trotz gelegentlicher Warteschlangen. Und demnächst wird, hofft Bruder, auch der früher gewohnte und beliebte WG-Weinstandwagen mit dem Münchweierer Musikverein wieder für abstandsgerechten Ausschank sorgen dürfen. Zum Markt-Jubiläum gab‘s für die Besucher eine Rose, Seifen-Probierstückchen und Gutsele. Auch Bruder füllte die Schälchen, etwa mit meditarenem Feta, Salat oder Pesto, bis zum Rand.

Als der Betrieb auf dem Platz vor dem Rathaus immer mehr nachließ, waren es neben Beate Bruder noch drei Händler, die wacker durchhielten: Edgar Schmids Bauernhof-Stand mit Obst und Gemüse, "Blumenfrau" Petra Wissert und Andrea Weißmann mit ihrem Truthahnfleisch-Wagen.