Dieses Schild hofft man bald auch in Ettenheim wieder zu sehen: Da es einen Bewerber für die November neu geschaffene Notarstelle zu geben scheint, könnte dieser Wunsch sich nun bald erfüllen. Symbolfoto: Sauer Foto: Lahrer Zeitung

Ausschreibung: Landesjustizministerium hält sich noch bedeckt, Notarkammer bestätigt jedoch Interessenten

In der ersten Runde gab es keine Resonanz, weshalb die Stelle erneut ausgeschrieben wurde. Mit Erfolg, wie es aussieht: Für den geplanten Notarposten in Ettenheim scheint es nun einen oder mehrere Bewerber zu geben.

Ettenheim. Offiziell bestätigt ist diese für Ettenheim gute Nachricht noch nicht: Der Bewerbungsschluss für die Notarstelle war zwar schon am Montag. Doch vor nächster Woche will das zuständige Justizministerium Baden-Württemberg noch keine konkreten Aussagen dazu machen. "Wenn sich jemand per Post beworben hat, kann es sein, dass die Unterlagen erst im Laufe der Woche eintreffen, dem wollen wir nicht vorgreifen", erklärte Pressesprecher Robin Schray am Dienstag auf Nachfrage der Lahrer Zeitung.

Die Notarkammer Baden-Württemberg zeigte sich derweil gesprächiger. So teilte Notar-Assessor und Geschäftsführer Felix Ungerer auf Anfrage der LZ mit: "Nach unserer Kenntnis sind für die ausgeschriebene Notarstelle in Ettenheim Bewerbungen eingegangen. Wir gehen daher davon aus, dass die Stelle besetzt werden kann."

Im Ettenheimer Rathaus wusste Bürgermeister Bruno Metz am Dienstagabend noch nichts von einem oder mehreren Bewerbern. "Es hatte in den vergangenen Wochen Äußerungen gegeben, die mir Hoffnung machten, aber mehr nicht. Ich habe noch keine offizielle Benachrichtigung bekommen", erklärte Metz gegenüber der LZ. Wenn sich nun aber tatsächlich ein Bewerber gefunden hätte? "Dann würde ich hier natürlich einen Jubelschrei ausstoßen", sagte der Rathauschef lachend.

Ettenheim hatte sein langjähriges Amtsnotariat 2018 im Zuge der Notariats- und Grundbuchamtsreform verloren (siehe Info). Im November 2020 hatte Landesjustizminister Guido Wolf dann die gute Nachricht überbracht, dass für Ettenheim wieder eine Notarstelle ausgeschrieben werde. Begründet wurde dies mit der "hohen Zahl an Vorgängen in der Region". So wurden für die beiden Notariate in Lahr 2019 jeweils 2201 Vorgänge und für jenen in Haslach 1748 Vorgänge registriert.

Bei der Entscheidung für Ettenheim hatte auch die Nähe zum Europa-Park eine Rolle gespielt, der einen hohen Bedarf an notariellen Vorgängen hat. Dazu kam die Tatsache, dass die Stadt topographisch günstig zwischen den beiden Kreisstädten Lahr und Emmendingen liegt und Sitz der vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft von Ettenheim, Mahlberg, Kappel-Grafenhausen, Ringsheim und Rust ist.

Notarielle Dienste sind etwa bei erbschafts- und unternehmensrechtlichen Angelegenheiten sowie bei Immobiliengeschäften notwendig. Nach der Notariats- und Grundbuchamtsreform zum 1. Januar 2018 wurden in Baden-Württemberg die staatlichen Notariate aufgelöst und die Anzahl der Standorte reduziert. So wurden in Ettenheim und Kenzingen die Amtsnotariate geschlossen. Schon von Anfang an bestand seitens des Landes die Absicht, dann neue Notarsitze zuzulassen, wenn die beurkundenden Fälle dies erfordern. Vor rund anderthalb Jahren hatte das Landesjustizministerium mitgeteilt, dass zwischen Emmendingen und Lahr ein weiterer Notarssitz geprüft werde. Daraufhin gab es ein intensives Bemühen der jeweiligen Raumschaften um den Sitz. Die Wahl fiel im November 2020 schließlich auf Ettenheim.