Das Eschentriebsterben bereitet dem Forst Sorgen. Foto: © Matthew J. Thomas – stock.adobe.com

Wie leidet der Wald unter Klima und vor allem den Schädlingen? Laut Förster Achim Walter ist derzeit das Eschentriebsterben dramatisch. Im Gemeinderat sagt er: "Die Bäume fallen zum Teil um – ohne Vorwarnung!"

Empfingen - Und das macht dem Forst die größten Sorgen. Walter: "Wir haben jetzt bis kurz vor Weihnachten ordentlich Holz gemacht. Wir haben es nicht mehr geschafft, die absterbenden Eschen Richtung Fischingen zwischen Empfingen und Betra zu machen. Die wollen wir maximal bis in drei Monaten beseitigt haben."

Das Waldjahr 2021 – geprägt von jeder Menge Schädlingen und dem plötzlichen Nachfrage-Boom. Förster Achim Walter. "Am Anfang des Jahres hatten wir kaum Nachfrage. Ende April, Anfang Mai ist alles durch die Decke gegangen. Dann wollte jeder Holz machen. Aber wir hatten gar nicht so viele Leute. Dann hat uns noch Corona in die Suppe gespuckt. Und als Unternehmer und Personal vorhanden war, kam schon wieder der Käfer im Sommer!"

Höhere Holzpreise

Die Folge dieses Auf und Ab: Statt wie eigentlich geplant 855 Festmeter konnten aus dem Empfinger Wald nur 654 Festmeter Holz geholt werden. An Käferholz fielen 367 Festmeter an (nicht in der Gesamtmenge). Doch durch die höheren Holzpreise wurde mehr eingenommen als veranschlagt. Statt 46 500 Euro minus gab es im Jahr 2021 nur ein Minus von 20 000 Euro im Empfinger Wald.

Empfingens Bürgermeister Ferdinand Truffner: "Trotz immer roter Zahlen sind wir mit dem Forst sehr zufrieden. Das war nicht immer so."

In diesem Jahr soll es beim Baumfällen richtig zur Sache gehen: Insgesamt 1000 Festmeter sollen geschlagen werden. Knapp 5000 neue Bäume sollen gepflanzt werden. Laut Förster Achim Walter sollte man überlegen, ob man die Waldflächen im Laibertäle (250 Festmeter) stehen lässt und für das Öko-Konto für Ausgleichsmaßnahmen nutzt. Der Grund: Diese Bäume sind am Hang und aufwendig zu "ernten". So soll es dann ein Minus von 42 840 Euro geben.

Gemeinderat wird sich mit der Waldentwicklung bis 2031 beschäftigen

Und woher kommen die geplanten Erschließungskosten in Höhe von 20 000 Euro für das Jahr 2022? Förster Achim Walter: "Wir müssen die Wege immer wieder richten. Das hat verschiedene Ursachen. Im Laibertäle hat es im letzten Jahr durch den Sommersturm zwei Bäume ausgewurzelt und den Weg mitgerissen. Die ganzen Waldwege sind 40 bis 50 Jahre alt. So langsam wachsen die abgeschlagenen Bäume durch, die Auflage wird immer dünner."

Dazu will der Gemeinderat in diesem Jahr die weitere Entwicklung des Waldes bis 2031 im sogenannten Forsteinrichtungswerk beschließen. Bürgermeister Truffner: "Wir freuen uns nicht nur auf diese Diskussion mit den Förstern. Sondern auch darauf, dass die Förster auch Wanderungen im Rahmen unseres Ortsjubiläums anbieten!"