Über die Erhöhung der Hundesteuer und eine mögliche Einführung der Pferdesteuer tauscht sich der Eschbronner Gemeinderat aus. Foto: Eigens – stock.adobe.com

Die Hundesteuer in der Gemeinde Eschbronn soll angepasst werden. Da sich die Ratsmitglieder über die Höhe uneins waren, wurde das Thema vertagt. Laut nachgedacht wird indes über eine Pferdesteuer.

Eschbronn - Nach Auskunft von Bürgermeister Franz Moser wurden die Sätze der Hundesteuer letztmals vor zehn Jahren geändert. Für einen Ersthund sei damals die Jahressteuer um 24 Euro auf 96 Euro erhöht worden. Nun schlage die Verwaltung eine Anhebung auf 120 Euro vor.

Gleiches Level wie andere Kommunen

Auf dieser Basis errechneten sich die neuen Steuersätze für einen Zweithund und weitere Hunde (jeweils 240 Euro) sowie die Zwingersteuer (360 Euro). Unabhängig davon festgesetzt werde der Betrag für Kampfhunde (840 Euro Ersthund und 1680 Euro für jeden weiteren Kampfhund), obwohl in der Gemeinde noch keine gehalten würden. Die Gemeinde wolle mit anderen Kommunen auf dem gleichen Level sein, rechtfertigte der Schultes. Die Beitragssätze sollten durch zwölf teilbar sein, da Hunde oft unterm Jahr angeschafft werden, dies vereinfache die Berechnung.

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Zweck: Regulierung

Die Besteuerung der Hundehaltung verfolge den alleinigen Zweck der Regulierung. Sie sei daher eine so genannte Pflichtsteuer und müsse erhoben werden. In Anbetracht der Kürze bis zum Jahreswechsel empfehle die Verwaltung, die vorgeschlagene Erhöhung erst zum 1. Januar 2023 umzusetzen, schilderte Moser.

Rat Fred Zehner hatte eine Preissteigerung von rund 20 Prozent errechnet. Da andererseits gerade sämtliche Lebenshaltungskosten stiegen, empfinde er die Erhöhung überzogen. Die Mehreinnahmen der Gemeinde von knapp 2800 Euro pro Jahr wirkten sich nur marginal aus.

Warum keinen Rabatt?

"Die Haltung von Hunden im Zwinger ist nicht artgerecht und kann nicht teuer genug sein. Ein Zweithund wird meist nicht angemeldet, der läuft halt so mit. Und in der Pandemie haben sich viele einen Hund zugelegt. Es könnte auch über eine Ermäßigung nachgedacht werden für Hundebesitzer, die Kurse und Prüfungen zur Hundehaltung besuchen. Ich werde da mal eine Präsentation erarbeiten", bot Zehnder an und stieß bei Moser auf Interesse.

Christoph Meyer-Sander verblüfft

Eine verblüffende Rechnung stellte Christoph Meyer-Sander auf: "Eigentlich müsste jeder Hundehalter von der Krankenkasse Rabatt erhalten. Durch das regelmäßige ›Gassigehen‹ mit dem Hund tut man etwas Gutes für die eigene Gesundheit." Der Bürgermeister nahm dies schmunzelnd zur Kenntnis.

Frage des Pferdekots

Ulrich Lägeler wog ab. 20 Prozent mehr seien nicht gerade wenig. Hinsichtlich der letzten Anhebung vor zehn Jahren dennoch verträglich. Rainer Scheck urteilte, irgendwann müsse auch mal über die Einführung einer Pferdesteuer diskutiert werden. Die Öffentlichkeit werde durch die Pferdehaltung inzwischen ebenso mit der Hinterlassenschaft von Kot beeinträchtigt wie durch Hunde.

"Wie viele Hunde sind eigentlich angemeldet? Und wie viele Pferde haben wir in Eschbronn?", erkundigte sich Scheck. Aktuell, so Moser, seien in der Gemeinde 103 Hunde gemeldet, 2005 seien es noch 115 Hunde gewesen. Die Anzahl der Pferde in Pension wisse er jedoch nicht genau. Was da an Steuergelder reinkäme, sei überschaubar.