Das größte Bauprojekt in diesem Jahr war die Schulhaus-Sanierung und Erweiterung in der Lange Gasse. Trotz Corona gingen die Arbeit zügig voran, so dass die Grundschüler im Sommer 2021 aus dem Exil in Locherhof zurückkehren können. Foto: Schwarzwälder Bote

Rückblick: Verbesserung der Infrastruktur schreitet voran / Bürgermeister Franz Moser spricht die zwei Seiten des Jahres an

Für die Gemeinde Eschbronn war 2020 kein schlechtes Jahr. Die Bürger mussten zwar auf zahlreiche feierliche Ereignisse verzichten, es wurde aber auch viel Infrastruktur zum Wohl der Allgemeinheit verbessert.

Eschbronn-Mariazell (lh). In seiner Jahresabschlussrede sprach Bürgermeister Franz Moser von einem fulminanten Start ins Jahr 2020 mit einem Bündel von beschlossenen Baumaßnahmen. Darunter die Schulhaussanierung mit Erweiterungsbau, Erschließung des Baugebiets "Hoberten IV" und Auftragsvergabe für die Ersatzbeschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeugs.

Ganz nebenbei sei ein herrliches Narrentreffen zu 33 Jahre Narrengilde Hecke-Pfiefer Locherhof gefeiert worden und zumindest eine Etappe zum 50-jährigen Bestehen des Musikvereins Locherhof. "Ab Mitte März 2020 war die Welt dann eine andere. Ganz oben auf der Tagesordnung standen plötzlich Berichte zum Coronavirus und dessen Auswirkungen", dachte Moser ungern zurück.

Umzug in Halle

Der Gemeinderat sei zur Tagung in die Mühlbachhalle umgezogen, und im April habe es erstmals eine Ratssitzung im elektronischen Verfahren gegeben. Im Rückblick bleibe 2020 wohl als ein Jahr des Verzichts im Gedächtnis. Zahlreiche Veranstaltungen und Versammlungen von Vereinen seien ausgefallen, Schulen, Kindergärten, Geschäfte und Gaststätten hätten geschlossen, geöffnet und jüngst wieder zugemacht. Besonders hart habe es die Reisebranche getroffen.

Als Folge der Krise seien das Miteinander und Zwischenmenschliche in erheblichem Maße auf der Strecke geblieben, stellte der Bürgermeister fest. Erstmals in seiner Amtszeit habe er ein Jahr erlebt, in dem keine Bürgerversammlung stattgefunden habe. Trotz vielerlei Verzichts sei 2020 für Eschbronn kein verlorenes Jahr. Es sei in hohem Maße in die Zukunft, in Megathemen wie Digitalisierung, Bildung und Energieversorgung investiert worden.

Sanierung der Grundschule

Bei der Schulhaussanierung werde mit jedem Tag deutlicher, welche idealen Lernbedingungen für die Kinder geschaffen würden. Die Vorgehensweise, die Gewerke auf einen Schlag zu vergeben, habe Kostensicherheit gebracht. Es bestehe große Hoffnung, dass die Baumaßnahme unter dem Haushaltsansatz bleibe und auch termingerecht fertiggestellt werde.

Ein unverkennbarer Schwerpunkt im zu Ende gehenden Jahr sei die Erschließung von Wohnbauland gewesen. "Besonders erfreulich sind für mich Bauinteressenten, die zwischenzeitlich auswärts wohnen und nun wieder nach Eschbronn zurückkommen wollen", hob Moser hervor.

Das ganze Jahr über habe den Gemeinderat die Thematik neuer Wohnformen beschäftigt. In Eschbronn gebe es eine erhebliche Nachfrage nach Mietwohnungen. Mit dem Bebauungsplan "Mühlbach" werde Geschosswohnungsbau ermöglicht und dieser Bedarf befriedigt. Gleiches gelte für den Bebauungsplan "Brenntenwald" und das Gewerbegebiet "Ob Heckenwald", die in 2021 zum Abschluss gebracht werden sollen.

Einen wesentlichen Schritt vorangekommen sei das Radwegprojekt Eschbronn-Sulgen. Auch wenn mancher noch nicht von der Notwendigkeit überzeugt sei, stelle der Radweg für ihn ein wichtiger Lückenschluss für Schüler, Berufspendler und Nutzer von Freizeiteinrichtungen dar.

Durch den Erwerb eines Grundstücks und Gebäudes in der Schönbronner Straße ergebe sich deutliches Entwicklungspotential. "Wir haben in diesem Jahr nicht nur geerntet, sondern auch ausgesät", verwies der Bürgermeister auf die Klausurtagung im zurückliegenden Oktober, in der Impulse für die Weiterentwicklung der Kindergärten und die Gebäudekonzeption gesetzt worden seien.

2021 erneut gefordert

Sein erster Dank gelte dem Gemeinderat für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und wegweisenden Beschlüssen. Für einige sei es der erste kommunale Jahreskreis, den sie in ihrem Amt mitgestalten durften. Vielleicht böten die derzeitigen Corona-Beschränkungen in höherem Maße Zeit zum Innehalten.

Der in der letzten Sitzung des Jahres beschlossene Haushaltsplan 2021 lasse vermuten, im neuen Jahr erneut heftig gefordert zu werden. Ihn erfülle Vorfreude auf das, was kommen und gemeinsam angegangen werde, bekräftigte das Gemeindeoberhaupt.