Im Vorfeld der Ratssitzung besuchen die Räte die kleine Baustelle an der Einmündung zum Baugebiet Hoberten in Mariazell und lassen sich die Glasfasertechnik von Bauleiter Emre Sevenler (Fünfter von links) erläutern. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Glasfaser: Gemeinderat Eschbronn informiert sich über den Stand des Ausbaus

Das bundesweite Pilotprojekt "Gas und Glas" in Eschbronn macht Fortschritte. Glasfaser bis in die Wohnung (FTTH) und damit superschnelles Internet kann schon bald gebucht werden.

Eschbronn-Locherhof. Im Vorfeld der jüngsten Gemeinderatssitzung besichtigte das Gremium in der Locherhofer Straße bei der Einmündung ins Baugebiet "Hoberten" eine von derzeit mehreren kleinen Baustellen der Telekom in Locherhof und Mariazell.

Telekom-Bauleiter Emre Sevenler und Melvin Bubalo von der von der Telekom beauftragten gleichnamigen Tiefbaufirma erläuterten den Räten die Vorgehensweise. Demzufolge werden von der Telekom-Vermittlungsstelle Dunningen aus mehrere Glasfaserstränge in vorhandene Leerrohre bis zu den Verteilerkästen in Locherhof und Mariazell eingeblasen. Von den Netzverteilern wiederum werden Glasfaserverbindungen in die einzelnen Wohnungen verlegt.

Die Bedenken von Ratsmitglied Jochen Auber, dass die Kapazitäten eines Netzverteilers nicht mehr ausreichten, wenn ein neues Baugebiet hinzukommt, konnte Sevenler ausräumen. Jeder Verteiler versorge zwei bis drei Straßenzüge und könne unbegrenzt viele Kunden erreichen. Sie seien technisch so ausgestattet, dass es immer reiche. Außerdem sei in den Leerrohren noch genügend Platz, um bei Bedarf weitere Kabelstränge einzuziehen.

Auf die Frage, ab wann das neue FTTH-Angebot gebucht werden könne, bat der Telekom-Vertreter um etwas Nachsicht. Derzeit seien 13 von 17 Netzverteilern in Dunningen und Eschbronn aufgebaut. Ab Sommer würden schubweise Anschlüsse zur Buchung freigegeben. Es seien dann Geschwindigkeiten im Up- und Download von 250 000 Megabit (250 Gigabit) pro Sekunde möglich, stellte Sevenler in Aussicht.

Nach Auskunft von Helmut Fleig von der EGT Triberg wird in diesem Jahr das Gasnetz noch im Rest der Mariazeller Straße, Hardter Straße, Weilerner Straße, Mühlweg, Schönbronner Straße und Im Weiher erschlossen, wodurch auch wieder Leerrohre für Glasfaser mitverlegt werden. Gemeinderat und Bürgermeister Franz Moser lobten das Gemeinschaftsprojekt von Telekom und EGT. Laut Moser wird Eschbronn die erste Kommune im Landkreis Rottweil und eine der ersten Gemeinden in Baden-Württemberg sein, die für alle örtlichen Gebäude Glasfaseranschlüsse bis in die Wohnung anbiete. Darum werde man beneidet. Andere Kommunen im Landkreis versuchen aktuell FTTH auf dem Weg zu bringen, den Eschbronn schon 2015 vorausblickend gewählt habe. Auch hinsichtlich der Wertsteigerung der Immobilie durch Glasfaser bis in die Wohnung könne er jedem Gebäudeeigentümer nur raten, die sich jetzt bietende einmalige Chance zu nutzen.

Nachträgliche Anschlüsse seien dann aus verschiedenen Gründen nicht mehr möglich, betonte der Bürgermeister.