Die Gemeinderäte nehmen Leuchtstreifen für die Klassenräume genau in Augenschein. Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Lange Nacht der Entscheidungen rund um den Schulumbau

Eschbronn-Mariazell (czh). Eine lange Nacht der Entscheidungen brachte die letzte Sitzung im Jahr 2019 des Gemeinderats im Rathaus in Mariazell.

Festlegen mussten die Gemeinderäte die Bauausführung und Materialien für den Umbau und die Erweiterung der Schule in der Langen Gasse, um die Gewerke bis Mitte Februar 2020 in einem Zug ausschreiben zu können. Zur Entscheidung hatten Wolfgang Teuchert und Marlon Zetto vom Architekturbüro KTL in Rottweil viele Muster von Baumaterialen im Sitzungssaal ausgelegt.

Die Werkplanung sei fast abgeschlossen, und man könne alles in einem Paket vorstellen, kündigte Wolfgang Teuchert an. Ein Kautschukbelag wurde für die Bodenbeläge vorgeschlagen. Dagegen argumentierten Fred Zehnder und Holger Broghammer wegen des Ausdampfens von Klebern und schlugen das natürliche Material Linoleum vor.

Bauamtsleiterin Karola Heinz bestätigte für Linoleum einen Lebenszyklus von 50 Jahren und einen geringeren CO2-Ausstoß bei der Herstellung. So fiel den Gemeinderäten die Entscheidung für Linoleum leicht.

Das Kollegium der Schule wollte in den Klassenräumen den Belag in ruhigem Beige und in den Fluren in Grün. Über die Farben könne man auch später noch entscheiden, sie seien weitgehend kostenneutral, so Heinz. In der Aula sollen graue Fliesen verlegt werden.

Eine längere Diskussion gab es über die Ausstattung des Sanitärbereichs. Kleine Fliesen seien altbacken, größere Formate moderner, befand Fred Zehnder, außerdem brächten bunte Oberflächen oder ein Dekor "mehr Charme in die Toiletten". Auch Schulleiterin Eva-Maria Jauch wollte mehr Pep mit bunten Oberflächen und Dekoren auf den Abtrennungen in den Toiletten. Sie konnte sich sogar bedruckte Platten mit Gras oder Blättern um die Toiletten vorstellen. So stehe oder sitze man vor einem Baum, meinte ein Rat hinter vorgehaltener Hand.

Auf farblich gestaltete bedruckte Platten für Türblätter und die Wandverkleidung um die sanitären Elemente konnten sich alle Räte einigen. Die Armaturen für Waschbecken sollen in Edelstahl, kontaktlos und mit Automatik für den Wasserfluss ausgeführt werden. Die Decken sollen mit schallschluckenden Platten, teilweise mit gelochtem Gipskarton, belegt werden.

Bei den Leuchten entschied man sich für lange, flache Platten mit LED-Leuchtmitteln; die sollen aber austauschbar sein. Die Flure beleuchten runde Wandlampen mit LEDs. In der Aula sollen runde Deckenleuchten "wild" angeordnet werden.

Für die Fenster schlug Wolfgang Teuchert graue Alu-Rahmen vor; alternativ sollen die Kosten für Kunststofffenster geprüft werden.

Ein strukturierter Außenputz in Weiß, Beige oder Grau soll die Fassade von Alt- und Neubau zieren. Auch hier wollten die Gemeinderäte Farbe an die Grundschule bringen, aber darüber könne man auch später noch entscheiden.

Die Schulleiterin wollte jedoch keine Villa Kunterbunt. Einen Aufschrei gab es bei der Dachbedeckung mit grauen Betonpfannen. Davor graute es Christoph Meyer-Sander, und er forderte rote Tonziegel für das Schulhausdach. Man werde die Kosten ermitteln und über die Farben später entscheiden.

Die Verwaltung wurde von den Gemeinderäten ermächtigt, über weitere Einzelheiten zu entscheiden.