Für Engstellen wie hier im Bereich "Lambrechtshof" wurden Lösungen gefunden. Damit der geplante Radweg nicht zu dicht an den Gebäuden vorbeiführt, wird die Kreisstraße etwas verschwenkt. Foto: Herzog

Radweg: Grundstücksverhandlungen kommen voran / Ginter: "Dem Projekt steht somit nichts mehr im Weg"

Beim Radweg Sulgen-Eschbronn geht’s gut voran. Der Gemeinderat Eschbronn vergab jetzt die Planung der Leistungsphasen 5 und 6 an das Büro Gauss in Rottenburg.

Eschbronn. Bürgermeister Franz Moser erinnerte zunächst an die gefassten Beschlüsse aus der Ratssitzung vom 13. April dieses Jahres. Hierzu gehörte unter anderem die Festlegung der Radwegtrasse fahrbahnbegleitend auf der rechten Straßenseite in Fahrtrichtung Sulgen sowie der Auftrag an die Verwaltung, Grundstücksverhandlungen mit den betroffenen Eigentümern zu führen.

Letztere seien erfolgreich verlaufen. Obwohl grundsätzlich eine Gleichbehandlung bestehe, stünden noch einzelne nachvollziehbare Forderungen von Grundstücksbesitzern im Raum. Es bestehe jedoch grundsätzlich Einigkeit, so Moser.

Die Stadt Schramberg habe Behörden und Trägern öffentlicher Belange den Entwurf vorgelegt und sie am Verfahren beteiligt. Durch die Offenlage der Entwürfe in den Rathäusern Eschbronn und Schramberg habe auch die Öffentlichkeit Einsicht nehmen können.

Anfang August habe das Landratsamt zwei Förderanträge auf Mittel aus dem GVFG (Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz) und aus dem Bundesprogramm "Stadt und Land" beim Regierungspräsidium eingereicht. "Mit einer Entscheidung über die Förderhöhe rechne ich im Oktober oder November. Ich bin da zuversichtlich, denn der Radweg Sulgen-Eschbronn ist das derzeit größte Projekt im Regierungsbezirk Freiburg", urteilte Moser.

Grünes Licht kommt auch aus Schramberg. Tiefbau-Abteilungsleiter Konrad Ginter bestätigt, dass für alle zwingend für den Bau des Radwegs erforderlichen Flächen Vorverträge abgeschlossen seien. "Dem Projekt steht somit nichts mehr im Weg, sofern beim Notartermin niemand seine Zusage zurückzieht", so Ginter optimistisch.

"Es gibt da noch Flächen, die wir gerne haben wollen, aber nicht unbedingt brauchen. Da sind wir noch dran", ergänzt er noch. Auch für drei Engstellen zwischen Sulgen und Schönbronn, an denen der Radweg sehr nahe an den Gebäuden vorbeigeführt hätte, seien Lösungen gefunden worden. An diesen Punkten werde ein Stück an die bestehende Kreisstraße angebaut, um die Fahrbahn etwas zu verschwenken.

"Wir sind derzeit gut im Zeitplan, ein Baubeginn wird für Juli/August 2022 angestrebt. Die Ausschreibung wird so vorbereitet, dass nach der Vergabe an drei Stellen gleichzeitig angefangen werden kann", berichtete Ginter.

Der Ausschuss für Umwelt und Technik der Stadt wird am 23. September über das Projekt beraten. Insgesamt sind für die Baumaßnahme Kosten von 3,92 Millionen Euro veranschlagt. Der Eigenanteil Eschbronns wird sich nach Auskunft von Bürgermeister Moser um rund 15 000 Euro auf rund 67 000 Euro reduzieren, weil die beim Sicherheitsaudit geplante Markierung von Radstreifen in der Ortsdurchfahrt Mariazell gestrichen worden ist. Die Polizeibehörde argumentiere mit einer zu geringen Straßenbreite, die mit dem Regelwerk nicht vereinbar sei, zeigte Moser wenig Verständnis.

Rat Christoph Meyer-Sander kritisierte die Ansicht der Polizei. Der Übergang des Radwegs in die Ortsdurchfahrt Mariazell von Schönbronn kommend sei definitiv gefährlich. Da müsse unbedingt eine Markierung her, dann wüssten die Autofahrer, dass sie auf Radfahrer zu achten hätten, so das Ratsmitglied.

Eine hohe Hürde stelle der Termin für die Fertigstellung bis zum 31. Dezember 2023 dar. Diese Vorgabe aus Freiburg sei in einer Region, in der witterungsbedingt in den Wintermonaten mit längeren Bau-Unterbrechungen gerechnet werden müsse, äußerst sportlich. Deshalb müssten Handlungsspielräume geschaffen werden, die Verzögerungen abfangen könnten. Er empfehle, die Planungsleistungen der Phasen 5 und 6 zu beauftragen, wofür 15 000 Euro außerplanmäßig im Haushalt finanziert werden müssten. Auch sollte die Ausschreibung alsbald vorbereitet werden. Die Vergabe der Planungsleistungen durch das Ratsgremium erfolgte ebenso einstimmig wie die außerplanmäßige Finanzierung.