Die Pfarrgasse in Mariazell soll mit einer doppelten Oberflächenbehandlung mit einer Bitumenemulsion und Edelsplitt saniert werden. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Eschbronner Bürgermeister sieht keine Chance für Ausbau / Ziel: Haltbarkeit verlängern

Eschbronn (lh). Die Fahrbahnbeläge der Pfarrgasse und des Parkplatzes hinterm Rathaus in Mariazell sind stark beschädigt. Mit einer Notlösung sind nicht alle Räte einverstanden, für einen Vollausbau fehlt jedoch das Geld. In der Sitzung des Gemeinderats am Dienstag beriet das Ratsgremium über das Thema Straßenunterhaltungsmaßnahmen. Wie Bürgermeister Franz Moser erläuterte, bestehe in der Pfarrgasse dringender Handlungsbedarf. Aufgrund anderer, noch viel wichtigerer Maßnahmen wie dem Schulhausumbau mit Erweiterung in Mariazell, bestehe aus Sicht der Verwaltung keine Chance, einen Ausbau in den nächsten fünf Jahren zu realisieren. Bei der Pfarrgasse handle es sich zudem um eine historische Straße, weshalb keine Erschließungsbeitragspflicht für die Anlieger bestehe. Deshalb schlage er vor, nach der Behebung von Schäden und der Profilierung der befestigten Flächen eine doppelte Oberflächenbehandlung mit einer Bitumenemulsion und Edelsplitt vorzunehmen. Dieses Verfahren sei einst in der Carl-Härdtner-Straße in Locherhof angewendet worden, um die Haltbarkeit der Straße zu verlängern. Allerdings könnten dabei Unebenheiten nicht behoben werden. Es werde aber erreicht, die beschädigte Belagdecke zu schließen und weitere Aufbruchschäden zu vermeiden. Die Kosten kalkuliere er bei circa 17000 Euro. Finde sie beim Gremium keine Zustimmung, seien in jedem Fall Reparaturen erforderlich, um vor allem Schlaglöcher auszubessern, klärte der Bürgermeister auf. Rat Kai Echle machte keinen Hehl aus seiner Ansicht, dass die Maßnahme in der Carl-Härdtner-Straße raus geschmissenes Geld gewesen sei. Aus diesem Grund könne er keine Zustimmung geben. Ratskollege Christoph Meyer-Sander hielt Echle entgegen, die Pfarrgasse könne mit der Carl-Härdtner-Straße in keiner Weise verglichen werden. Letztere Straße werde deutlich mehr befahren, unter anderem auch von schweren landwirtschaftlichen Fahrzeugen. Rat Erwin Ebert spekulierte auf eine Lösung mit dem Projekt Gas und Glas, die aber der Bürgermeister ebenso wenig für umsetzbar hielt. Rat Ulrich Lägeler wollte trotzdem wissen, wie teuer ein Vollausbau die Gemeinde komme.

Moser räumte ein, dafür noch keine Anstrengungen unternommen zu haben. Für die Pfarrgasse sei zwar kein Gehweg vorgesehen, aber verglichen mit den Preisen bei der Carl-Härdtner-Straße schätze er vorsichtig mit einer Summe von mindestens 200000 Euro, sagte der Bürgermeister. Mit vier Ja- und zwei Neinstimmen beschloss das Ratsgremium mehrheitlich, die von der Verwaltung vorgeschlagene Instandsetzungslösung umzusetzen. Die Verwaltung wurde zudem beauftragt, abweichend von der Hauptsatzung die erforderlichen Aufträge zu vergeben.