Gemeinderat: Planerischen Weg für Geschossbauten freigemacht

Eschbronn. Wenn sich früher ein junges Paar zusammentat, war die Lebensplanung der jungen Leute in wenigen Worten zusammengefasst. Man heiratete, bekam Kinder und baute zusammen ein Häuschen.

Aber das war einmal. Heute ist eine solche Planung nicht mehr das Nonplusultra. Im Zeichen zunehmender Mobilität, auch was die berufliche Position betrifft, steigt der Bedarf an Mietwohnungen, auch auf dem Lande. Ebenso ändern inzwischen auch viele Ältere, die im Eigentum leben, ihre Wohnverhältnisse. Die Häuser wachsen dem einen oder anderen im Alter über den Kopf. Das Putzen wird beschwerlicher, die Gartenarbeit mühsamer. Immer mehr Senioren überlegen deshalb, sich wohnungsmäßig "zu verkleinern".

Verwaltung und Gemeinderat von Eschbronn haben sich bereits vor einiger Zeit mit diesem Problem beschäftigt. Eschbronn ist die Gemeinde im Kreis mit dem höchsten Eigentumsanteil der Wohnbebauung.

Gute Nachricht hat Kehrseite

Was zunächst wie eine gute Nachricht klingt, hat auch eine Kehrseite. Es gibt kaum Mietwohnungen. Bürgermeister Franz Moser sieht die Lage realistisch. Es hätten schon Bürger die Gemeinde verlassen, da es keine Mietwohnungen gebe, musste der Schultes feststellen. Es besteht also Handlungsbedarf. Der Eschbronner Gemeinderat will deshalb auch Geschossbauten zulassen, um das Angebot an Mietwohnungen auszubauen und will somit auch zunächst die planerischen Voraussetzungen schaffen.

In jüngster Sitzung stellten die Räte mit den Aufstellungsbeschlüssen der Bebauungspläne "Mühlbach", "Unter dem Brenntenwald" und die Unterteilung des Bebauungsplans "Hoberten IV" in zwei getrennte Abschnitte sowie die Vergabe der Planung zur Erschließung des ersten Abschnittes die weitere Entwicklung in Richtung Geschossbau sicher. Alle Beschlüsse im Zusammenhang mit diesen Bebauungsplänen fielen einstimmig. In anderen Gemeinden, beispielsweise Dunningen, hatte es vor einigen Jahren heftige Diskussionen um die Notwendigkeit der Errichtung von größeren Wohneinheiten gegeben.

In Eschbronn werde die Entwicklung weniger dramatisch gesehen, so Moser, da man bereits vor Jahren über dieses Thema diskutiert habe.