Bürgermeister Franz Moser (Zweiter von rechts) berichtete im Gemeinderat vom Treffen mit der Bürgerinitiative "Radweg Sulgen-Mariazell" (Bild) Anfang des Monats. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Planung für Verbindung zwischen Sulgen und Mariazell soll zügig vorangebracht werden

Trotz anderweitiger wichtiger Projekte wie der Schulhausumbau mit knapp vier Millionen Euro will Bürgermeister Franz Moser den geplanten Geh- und Radweg Sulgen-Eschbronn nach Kräften unterstützen.

Eschbronn-Locherhof (lh). In der Sitzung des Gemeinderats informierte der Bürgermeister über den Verlauf eines Treffens mit der Schönbronner Bürgerinitiative (BI) "Radweg Sulgen-Mariazell" (wir berichteten), zu der er und Schrambergs Oberbürgermeister Thomas Herzog eingeladen worden waren. Herzog konnte krankheitsbedingt nicht teilnehmen.

Besprochen worden seien Zeitplan und die Verfahrensschritte bis zur Umsetzung eines solchen Bauvorhabens. Anders als beim Geh- und Radweg Mariazell-Hardt müssten Eschbronn und Schramberg vorab eine Planung mit Kostenberechnung erstellen lassen und in Vorleistung gehen. Dafür hätten beide Kommunen Mittel in ihren aktuellen Haushaltsplänen eingestellt. Sofern der Landkreis dem Projekt zustimme, werde dieser einen Förderantrag ans Land stellen. Wie beim Geh- und Radweg Mariazell-Hardt geschehen, gehe er beim Radweg Sulgen-Eschbronn von einem Zuschuss von 50 Prozent der förderfähigen Kosten aus. Der Landkreis werde 25 Prozent übernehmen und die restlichen 25 Prozent müssten sich die Gemeinden teilen, über deren Gemarkung der Radweg führe, erläuterte Moser.

Aus seiner Sicht sei ein Radweg entlang der Kreisstraße 5532 und K 5533 von Mariazell, beziehungsweise von Locherhof, über Schönbronn nach Sulgen zu begrüßen. Es handle sich hier um die letzte noch fehlende straßenbegleitende Radwegverbindung zu Nachbargemeinden. Wie er aus dem Gespräch in Schönbronn entnommen habe, sei eine mögliche Trassenführung auf Schramberger Gemarkung topographisch deutlich schwieriger als auf Eschbronner Gemeindegebiet. Dies wolle er nicht beurteilen und warte die Planung ab.

Er habe gegenüber der BI deutlich gemacht, dass die Finanzierung des Gemeindeanteils von Eschbronn hinsichtlich anderer großer Investitionen nicht aus der Portokasse zu stemmen sei und eine Herausforderung darstelle, bekräftigte der Bürgermeister. Trotzdem sollte die Planung an ein externes Büro vergeben und in diesem Jahr angegangen werden. Dann sähe er gute Chancen, dass das bisher auf Rang 14 eingestufte Projekt auf der Radwege-Priorisierungsliste des Kreises weiter nach vorne rücken könne.

Die Bedenken von Rat Jochen Auber, andere Kommunen könnten nun auch Gas geben, teilte Bürgermeister Moser nur bedingt. Dies könne zwar passieren, doch bisher sei ihm außer dem Radweg Deißlingen-Lauffen nichts bekannt. Rat Christoph Meyer-Sander unterstrich die Wichtigkeit des beabsichtigten Radwegs. Er bemängelte allerdings, dass von der Stadt für den erkrankten Oberbürgermeister kein Vertreter zu dem Treffen geschickt worden sei.

Ratskollege Jochen Auber erkundigte sich, ob es Kontakte zu Betrieben gäbe, die spezielle Programme wie Job-Rad anböten. Er, so Moser, wisse nur von dem Modellprojekt "Drei Mobil" der Landkreise Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald-Baar in Kooperation mit dem IHK-Regionalverband. Im Fokus seien dabei Industriestandorte wie Sulgen, Rietheim und Furtwangen gestanden. Für Eschbronn sei das damals (noch) kein Thema gewesen.

Rat Fred Zehnder sah darin trotzdem den richtigen Ansatz. Die Firma Kern-Liebers unterhalte mit einem Fahrrad- und E-Bike-Hersteller eine Kooperation, mit der Mitarbeiter ein Rad zu günstigen Konditionen leasen könnten. Hierfür rühre Kern-Liebers kräftig die Werbetrommel, wusste er.