Erstmals organisiert Hauptamtsleiterin Eva-Maria Jauch die Europa-, Kreistags- und Kommunalwahlen in Eschbronn. Foto: Gemeinde Foto: Schwarzwälder Bote

Wahlen: Für Hauptamtsleiterin Eva-Maria Jauch eine Premiere / Frank Fahrner ein alter Hase

Eva-Maria Jauch wirkt am Telefon entspannt, obwohl es für sie eine Premiere ist. Hundert Dinge waren zu regeln, Fristen einzuhalten, Helfer zu rekrutieren und die komplizierte Gesetzeslage zu berücksichtigen. Aber jetzt können die Wahlen kommen.

Eschbronn/Dunningen. "Die Organisation der Wahlen war schon sehr fordernd, zumal, wenn man keine Erfahrungswerte hat", so Eschbronns Hauptamtsleiterin im Hinblick auf ihre "Wahlpremiere". Selbst in einer kleinen Gemeinde wie Eschbronn sei der organisatorische Aufwand nicht viel geringer als in einer größeren Kommune. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen sind überall dieselben.

Schon seit Anfang des Jahres beschäftigt sich Jauch mit der Wahl. Zuerst galt es, sich in die Thematik einzulesen, die gesetzlichen Grundlagen genau zu kennen, um dann in den vergangenen Wochen die Organisation mehr und mehr festzuzurren.

Gar nicht leicht sei es gewesen, genügend Wahlhelfer zu finden. Für die beiden Wahllokale im Rathaus Mariazell und in der Schule in Locherhof sind je neun Wahlhelfer im Einsatz, sieben kümmern sich um die immer zahlreicher werdenden Briefwähler. Es sei gelungen, genügend erfahrene Helfer zu verpflichten, denn die Auszählung der Gemeinderatswahlen sei sehr anspruchsvoll, zumal nur eine Liste antritt und die Wähler selbst Namen von, in ihren Augen, geeigneten Kandidaten hinzufügen können. Zusammen mit dem Bemühen, zügig auszuzählen, sei dies ein nicht zu unterschätzender Stressfaktor für die Helfer. Am Dienstag habe es noch eine gründliche Helferschulung gegeben, um letzte Unsicherheiten auszuräumen.

Auch in Eschbronn geht der Trend in Richtung Briefwahl. Sie habe diesmal auch mehr Briefwahlunterlagen bestellt, um auf diesen Trend zu reagieren, so Jauch. Eva-Maria Jauch hat natürlich auch Erklärungen, warum die Briefwahl immer beliebter wird. Das Kommunalwahlrecht sei sehr komplex, da füllten viele Menschen ihre Wahlzettel lieber in aller Ruhe zu Hause aus. Und dann könne man die Unterlagen auch gleich mit der Post schicken. Besonders Ältere nähmen sich viel Zeit für die Wahl und kreuzten ihre Kandidaten gern in den eigenen vier Wänden an.

Auch das veränderte Freizeitverhalten spiele sicher eine Rolle. Bei schönem Wetter an Wahlsonntagen unternähmen viele einen Ausflug, da greife man dann auf die Briefwahl zurück. Und bei der Europawahl stünden 40 Parteien auf dem Wahlzettel, auch da müsse man sich erst mal einen Überblick verschaffen und sich Zeit nehmen.

Und ein letztes Argument gibt es noch: Das Wahllokal in Mariazell ist nicht barrierefrei zu erreichen, da bietet sich für manchen die Briefwahl ebenfalls an.

Auch in den letzten Tagen vor dem Wahlgang habe sie noch ordentlich zu tun, gibt Jauch zu, aber jetzt seien nur noch Kleinigkeiten zu regeln. Im Grunde sei alles bereit.

Ein "alter Hase" in Sachen Wahl ist hingegen Dunningens Hauptamtsleiter Frank Fahrner. Aber auch er betreibt einen "Mordsaufwand". In der Eschbronner Nachbargemeinde ist alles ein bisschen größer, aber nicht weniger aufwendig. Rund 60 Wahlhelfer sind in Dunningen im Einsatz. Durch die Kommunalwahl fallen die Gemeinderäte diesmal als Helfer aus, was auch hier die Rekrutierung erschwert. Doch auch in Dunningen fanden sich genügend Freiwillige, die über ausreichend Erfahrung verfügen. Außerdem sollten die Helfer sowohl am Sonntag als auch am Montag einsetzbar sein.

Am Sonntagabend werden in Dunningen allerdings "nur" die Europa- und Kreistagswahlen ausgezählt, mit Ergebnissen für die Wahl des Gemeinde- und Ortschaftsrats ist frühestens am Montagmittag zu rechnen. Und jetzt ist alles geregelt? Nicht ganz: In den Tagen vor dem Wahlwochenende baut Fahrner zusammen mit den Hausmeistern die Wahllokale auf, damit alles am richtigen Platz ist. Und selbst für einen "alten Hasen" sind die anstehenden Wahlen nicht mal eben so nebenher zu machen.