Horst Namislo im Unteren Teufen 21 in Locherhof hat sich seinen Traum von einem eigenen Museum erfüllt. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Lebenswerk: Horst Namislo hat Ausstellung in seinem Haus im Unteren Teufen eingerichtet

Horst Namislo aus Locherhof hat im Unterer Teufen 21 im Keller seines Wohnhauses ein "Museum Blaue Grotte" eröffnet. Besucher dürfen gerne einen Blick hineinwerfen.

Eschbronn-Locherhof. Ein eigenes Museum, das war schon immer der Wunsch des aus dem oberschlesischen Kreis Oppeln stammenden und 1958 mit seiner Großfamilie nach Sulgen ausgewanderten heute 78-Jährigen.

Viele Jahre sammelte er altes Werkzeug vom Bau. Als gelernter Maurer hat er in 40 Jahren auf vielen Baustellen gearbeitet und war so an Schätze und Raritäten gelangt, die die Eigentümer einfach wegwerfen wollten.

Er hat sie mit nach Hause genommen, den Rost abgeschliffen, sie poliert und angestrichen. Holz-Wasserwagen, Holzbügelsäge, Mörtelkübel aus Blech, Fuchsschwanz und mehrere Beiß- und Armierzangen zieren die Museumswände und lassen erahnen, wie früher auf dem Bau geschuftet wurde. Unter den Stücken finden sich auch eine Handsichel, mit der einst kleine Mengen Gras für Kleinvieh gemäht wurden, und eine alte, noch funktionierende Petroleumlampe.

Auf dem Boden steht ein original von Hand zu betreibender Schleifstein und daneben erinnert ein Dengelstock daran, wie zu Großvaters Zeiten die Handsensen geschärft wurden. Hierfür kann Namislo ein ganzes Dutzend verschiedener Dengelhammer anbieten. Eine Trommel aus Südafrika und ein Weingefäß mit einer Spieluhr zeigen die ganze Vielfalt seiner Sammlerleidenschaft.

Sein größter Stolz ist die selbst gemauerte blaue Grotte mit der Jesusstatue. An die aus Italien stammende Himmelsfigur gelangte er per Zufall. "In Sulgen war eine Frau verstorben, der die Statue gehörte. Ihr Sohn hatte dafür keine Verwendung und bot sie mir an. Da habe ich natürlich sofort zugesagt", schildert der gesundheitlich angeschlagene Namislo seinen einmaligen Fund. Auf den Namen Museum "Blaue Grotte" sei er gekommen, weil es in Donaueschingen auch eine blaue Grotte gebe. "Zwei verschiedene Sachen in einem Raum. Das gibt es in ganz Deutschland bestimmt nicht noch mal", ist sich Namislo sicher und spielt eine Melodie auf der Mundharmonika.

Für Besucher kostet der Eintritt ins Museum einen Euro, eine Voranmeldung benötigt man nicht.