In der Grundschule in Mariazell sollen künftig Tablets verwendet werden. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Schule: Kinder sollen richtigen Umgang mit Computern lernen

Die Grundschule soll mit 30 Tablets und dazugehörigem Equipment für knapp 30000 Euro ausgestattet werden. Aus dem Topf des Landesförderprogramms "Digitalpakt Schule" erhält sie eine Förderung von 80 Prozent.

Eschbronn-Mariazell (lh). Die Grundschule Eschbronn hat in Zusammenarbeit mit dem Kreismedienzentrum Rottweil einen Medienentwicklungsplan erarbeitet, den Schulleiterin Katja Wayß in der Sitzung des Gemeinderats vorstellte.

Die Gesellschaft sei zunehmend digital geprägt. Die mediale Alltagswirklichkeit wirke sich unweigerlich auf die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen aus. Viele von ihnen besäßen zu Hause bereits ein eigenes Tablet, wusste die Rektorin.

Ziel der Medienbildung sei es, Kinder und Jugendliche so zu stärken, dass sie diesen Herausforderungen gerecht würden. Schüler sollten den Computer als Arbeitsgerät und nicht als Zockermaschine kennenlernen. Unabhängig davon würden die Kinder in der Schule weiterhin rechnen, schreiben und lesen lernen und Wörter im Duden nachschlagen.

Medienbildung stelle eine weitere Säule des modernen Unterrichts dar. Allen Schülern der Klassen eins bis vier soll ein begleiteter Zugang zur Medienwelt ermöglicht werden. Sie sollen lernen, mit Medien sinnvoll umzugehen, Risiken abzuwägen und Medienentwicklung hinsichtlich der Kommunikationsmöglichkeiten kritisch zu betrachten, schilderte Wayß.

Die Schule habe 25 Computer, die allerdings sehr viel Platz bräuchten und inzwischen veraltet seien. Wenn die jetzt leer stehende Grundschule in der Lange Gasse saniert und umgebaut sei, fehle der Platz für einen PC-Raum. Aus diesem Grund spreche sich die Schule für die Neuanschaffung von 30 Tablets aus, die von derzeit 80 Schülern benutzt würden.

Wie Frank Klimmek vom Kreismedienzentrum Rottweil erklärte, berate er die Schulen im Kreis Rottweil zu den Themen Medien und Digitalisierung. Aus dem Fördertopf "Digitalpakt Schule" sei bereits eine erste Tranche an die Schulen vergeben worden, für eine weitere müsse man sich bewerben. Grundlage für die Antragstellung sei die Erarbeitung eines Medienentwicklungsplans durch Schule und Schulträger, der bei der Landesbank eingereicht werde.

Zu den 30 Tablets käme weiteres Equipment hinzu, wodurch Kosten von 29200 Euro entstünden. Klimmek bot an, die Installation des Netzwerks in der Schule in Locherhof zu übernehmen. Bürgermeister Franz Moser bezeichnete es als Glücksfall für die Gemeinde, dass Klimmek in Locherhof wohnt. Den Schulen würden nach Anzahl ihrer Schüler Budgets zugeteilt.

Für Eschbronn komme ein Förderbetrag von maximal 23400 Euro heraus, rechnete der Bürgermeister aus. Gemeinderat Fred Zehnder äußerte die Befürchtung, dass durch die Digitalisierung der Schule Bücher nicht mehr gebraucht und soziale Kompetenzen verloren gingen. Gleichzeitig räumte Zehnder ein, sich dieser Entwicklung nicht verschließen zu können. Wayß entgegnete, die Medienbildung in den Schulen stelle nur ein Sechstel des umzusetzenden Bildungssystems dar. Soziale Aspekte kämen da nicht unter die Räder. Die Schulen seien beauftragt, die Balance zu finden. Einstimmig befürwortete das Ratsgremium den vorgeschlagenen Medienentwicklungsplan.