Für eine erste Teilerschließung des neuen Wohngebiets "Hoberten IV" rollen Ende April die Bagger an.Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Baugebiet: Ende April geht die Erschließung los / Preise und Vergabekriterien werden am 31. März festgelegt

Die Teilerschließung des Baugebiets "Hoberten IV" mit 16 Bauplätzen kann losgehen. Der Gemeinderat Eschbronn vergab in seiner Sitzung Tief- und Straßenbauarbeiten sowie die Lieferung und Verlegung der Wasserleitung.

Eschbronn-Mariazell. Nach Auskunft von Bürgermeister Franz Moser wurde in der November-Sitzung 2019 vom Rat beschlossen, das geplante Wohnbaugebiet Hoberten IV in zwei Bauabschnitte zu erschließen. Der erste Teil umfasse neben 16 Baugrundstücken auch die Herstellung einer Retentionsmulde für das anfallende Oberflächenwasser und die Leitungsverlegung für die Wasserversorgung auf einer Länge von circa 750 Metern. Die Kostenberechnung des Rottweiler Ingenieur- und Planungsbüros RIP einschließlich Ingenieurhonorar und Mehrwertsteuer liege bei insgesamt 642 000 Euro, die in den Haushalt 2020 eingestellt worden seien, schilderte der Bürgermeister.

Bereits im Vorfeld habe der Eigenbetrieb Stadtwerke von Schramberg beschlossen, die im Baufeld liegende Wasserleitung komplett zu erneuern und um das Baugebiet herum zu verlegen, wodurch sich die Maßnahme verteuere.

Ursprünglich sei nur das betroffene Teilstück vorgesehen gewesen. Die parallel dazu vorhandene etwa 450 Meter lange Wasserleitung, die den Ortsteil Locherhof versorge, müsse ebenfalls ausgetauscht werden. Beides verursache Mehrkosten von circa 65 000 Euro und sei in der Kostenberechnung des RIP nicht enthalten, erläuterte Moser.

Nach Auskunft von Ingenieur Wilfried Baiker vom RIP wurden die Arbeiten in zwei Lose öffentlich ausgeschrieben. Bei den Tief- und Straßenbauarbeiten habe unter sechs bietenden Firmen das Unternehmen Müller aus Zimmern mit rund 640 000 Euro das wirtschaftlichste Gebot eingereicht. Darin enthalten seien die Erdarbeiten für die Verlegung der Wasserleitung in Höhe von 23 900 Euro und die Verlegung einer Gasleitung von rund 8000 Euro. Diese Leistungen würden die Stadtwerke Schramberg und die EGT Triberg jeweils selbst vergeben. Somit liege der Kostenanteil der Gemeinde bei circa 608 000 Euro.

Beim Los zwei, Liefern des Wasserleitungsmaterials und Verlegen, hätten drei Firmen ein Angebot unterbreitet. Das günstigste käme von Schäfer aus Dotternhausen mit 88 000 Euro. Hier betrage der Anteil der Gemeinde rund 70 000 Euro, rechnete Baiker aus. Laut des Bürgermeisters müssen noch mit circa 74 000 Euro Nebenkosten und etwa 3000 Euro für die Straßenbeleuchtung gerechnet werden.

Die Gesamtkosten von 755 000 Euro überstiegen die zur Verfügung gestellten Haushaltsmittel um rund 113 000 Euro, die überplanmäßig finanziert werden müssten. "Aufgrund der bestehenden Nachfrage nach Bauplätzen und des aufgestellten Bauzeitenplans rechne ich fest damit, dass die Gemeinde in diesem Jahr mehr Grundstücke verkauft als zunächst angenommen. Dadurch könnten die entstehenden Mehrkosten wieder refinanziert werden", bilanzierte der Rathauschef.

Einstimmig vergab das Ratsgremium die Erschließungsarbeiten an den jeweils günstigsten Bieter und billigte die Bereitstellung von überplanmäßigen Mitteln.

Wie Moser auf Anfrage des Schwarzwälder Boten preisgab, wird die Firma Müller Ende April mit den Tief- und Straßenbauarbeiten beginnen und bis nach den Sommerferien fertig sein. In der nächsten Sitzung am 31. März ist vorgesehen, die Bauplatzpreise und die Vergabekriterien – die Verwaltung empfiehlt das "Windhundverfahren" – zu beraten und zu beschließen.

Die auf einer Liste stehenden Bauinteressenten werden anschließend angeschrieben und erste Bauplätze in der Sitzung am 28. April vergeben. Danach können Bauanträge bei der Gemeinde eingereicht und ab Herbst die ersten Häuser gebaut werden.