Mit einem schwer verletzten Piloten und einem komplett beschädigten Flugzeug endete eine Notlandung bei Mariazell. Foto: Ebert

Sportflugzeug muss wegen Treibstoffmangels bei Mariazell notlanden. Totalschaden an Maschine.

Eschbronn-Mariazell - Bei einer unglücklich verlaufenen Notlandung auf freiem Feld bei Mariazell ist am Samstagnachmittag der Pilot eines Kleinflugzeugs schwer verletzt worden. Die Maschine erlitt Totalschaden.

Unglückliche Notlandung auf dem Acker

Gegen 16.15 Uhr hatte sich der Pilot der einst in Jugoslawien gebauten Utva-66-Sportflugzeugs noch, als er auf Höhe Rottweil war, beim Tower in Donaueschingen zur Landung angemeldet.

Dann jedoch erkannte er, dass ihm der Sprit bis zu diesem Ziel nicht reichte und er sich zu einer Notlandung entschließen musste. Dazu wählte der aus der Schweiz stammende 54-jährige Pilot eine größere Freifläche beim Mühlweg, die, so der Sprecher der Polizeidirektion Tutttlingen, Dieter Popp, laut Fachleuten für dieses Vorhaben durchaus geeignet gewesen sei.

Ganz wie geplant, funktionierte die Notlandung dann aber doch nicht – nach Einschätzung der Polizei vor allem aufgrund von Unerfahrenheit des Piloten. Die Maschine hatte, so die Polizei, zu heftig aufgesetzt, so dass dabei das Fahrwerk abbrach.

Bei dem Manöver zog sich der Mann, der mit seiner Maschine in Schwäbisch Hall gestartet war, Kopf- und möglicherweise auch Wirbelverletzungen zu, die eine stationäre Aufnahme ins Krankenhaus erforderlich machten.

Ein weiterer Pilot hatte den 54-Jährigen in einer weiteren Maschine begleitet, da vorgesehen war, das Flugzeug nach Donaueschingen zu überführen und später gemeinsam in der anderen Maschine zurück nach Schwäbisch Hall zu fligen. Das 46 Jahre alte Flugzeug wurde nach Polizeiangaben komplett beschädigt, die Schadenssumme wurde mittlerweile auf rund 70 000 Euro beziffert.

Flugzeuge dieses Typs werden nicht nur zivil, für landwirtschaftliche Zwecke und auch als Ambulanzflieger, sondern auch militärisch genutzt. Ihre Reichweite liegt bei bis zu 750 Kilometer, sie erreichen Höhen bis 6700 Meter. Der einmotoriger Schulterdecker der Platz für vier Personen bietet, ist dafür ausgelegt, auch von unvorbereiteten Start- und Landebahnen aus auch mit Kurzstart- beziehungsweise Kurzlandung eingesetzt zu werden.

Bei dem Flugunfall waren neben den DRK-Rettungskräften und mehreren Beamten des Polizeireviers Schramberg auch die Feuerwehr Eschbronn unter Einsatzleiter Andreas Noth mit drei Fahrzeugen und zwölf Wehranghörigen eingesetzt. Die weiteren Ermittlungen wurden von der Kriminalpolizei Rottweil und einem Sachverständigen von der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) übernommen.