Kreisfeuerwehr-Verbandsvorsitzender Jürgen Eberhardt (links) und Kommandant Andreas Noth (rechts) befördern in der Hauptversammlung mehrere Kameraden der Eschbronner Wehr. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Notlandung und ein großer Gebäudebrand beschäftigen die Feuerwehr in Eschbronn

Die Feuerwehr Eschbronn hatte in 2017 mit acht Einsätzen ein durchschnittliches Jahr. Zwei davon hatten es jedoch in sich, da war die Wehr kräftig und lang gefordert.

Eschbronn-Locherhof. Kommandant Andreas Noth erinnerte bei der Hauptversammlung im Feuerwehrgerätehaus Locherhof an den wohl spektakulärsten Einsatz auf Eschbronner Gemarkung. Ein einmotoriges Flugzeug musste mangels Kraftstoff im Bereich Mühlweg notlanden. Man habe zwar nur den Brandschutz sichergestellt und das Rote Kreuz bei der Rettung des verletzten Piloten unterstützt. Da jedoch auf den Sachverständigen des Bundesamts für Luftfahrt aus dem Allgäu gewartet werden musste, sei der Einsatz erst kurz vor Mitternacht beendet gewesen.

Bei dem Gebäudebrand in der August-Schumacher-Straße habe die Mannschaft ihr ganzes Können unter Beweis stellen müssen. Zusammen mit der Feuerwehr Dunningen sei der von der Küche ins Treppenhaus und die Außenfassade ausgeweitete Brand schnell unter Kontrolle gebracht worden. Aufgrund des "Brückentages" seien viele Kameraden zu Hause gewesen und schnell am Einsatzort. An einem gewöhnlichen Wochentag wäre wohl ein größerer Schaden entstanden, mutmaßte der Kommandant. Bei diesem Einsatz habe es sich gezeigt, wie das Anlegen der Atemschutzgeräte während der Anfahrt wertvolle Minuten einsparen könne. Die Ersatzbeschaffung für das LF8 müsse deshalb vorangetrieben werden, forderte Noth mit Blick auf Bürgermeister Franz Moser.

Mit der Beteiligung an 21 Proben, davon zwei mit der Feuerwehr Dunningen, zeigte sich der Kommandant zufrieden, "wenngleich reichlich Luft nach oben besteht". Bei einer Anwesenheit von weniger als 25 Prozent stelle er sich allerdings die Frage, ob dies für eine Hilfsorganisation wie die Feuerwehr noch ausreiche. Für den direkten Feuerwehrdienst wurden 1441 Stunden geleistet, darunter 244 Stunden für die Aus- und Weiterbildung. Durch Übertritte in die Altersmannschaft und zwei Neueintritte besteht die Feuerwehr Eschbronn derzeit aus 29 Aktiven, darunter eine Frau.

Test für die Funkstation

2018 soll das Augenmerk auf die Nachwuchsgewinnung und Ausbildung von neuen Führungskräften gelegt werden. Hier bestehe beim Blick in die Zukunft Handlungsbedarf, so der Kommandant, der einen Alarmplan für Unwetterlagen ausarbeiten will.

Zudem soll die Türöffnungsgruppe weiter aufgebaut werden. Da in der Gewerbeakademie Rottweil nur maximal zwei Termine pro Jahr angeboten werden, sollen die Ausbilder nach Locherhof kommen.

2017 wurde die Wehr komplett mit neuer Ausgehuniform ausgestattet. Besonders freute sich Noth, dass ab sofort das Feuerwehrgerätehaus über eine feste Funkstation verfügt. Eine Übung für den Umgang steht demnächst an. Neu ist die Vereinbarung, junge Einsatzkräfte beim Erwerb des Lastwagen-Führerscheins finanziell zu unterstützen und die Nachuntersuchungskosten eines bereits bestehenden Führerscheins zu übernehmen.

Nach Auskunft von Jugendfeuerwehrwart Stefan Zernicke übte die Jugendwehr 20 Mal in technischer und sportlicher Form. Derzeit sind neun Jugendliche in Ausbildung, darunter ein Mädchen. Über die Aktivitäten der Alterswehr gab Obmann Gerhard Brendel detailliert Auskunft. Matthias Stein wurde zum Feuerwehrmann und Roland Haas zum Oberfeuerwehrmann befördert. Sven Neuschwender und Oliver Rapp stiegen in den Stand des Hauptfeuerwehrmanns auf, und stellvertretender Kommandant Stefan Weisser darf sich nach erfolgreichem Zugführerlehrgang jetzt Brandmeister nennen.

Allen Beförderten gratulierte auch Bürgermeister Franz Moser. Wie er sorgenvoll feststellte, verkürzten sich die Abstände so genannter "Jahrhunderthochwasser" stetig, weshalb er die Ausarbeitung eines Alarmplans für Unwetterlagen begrüßte.