Im Kindergarten Locherhof könnte eine Regelgruppe in eine altersgemischte Gruppe bis zwei Jahre umgewandelt werden. So würden weitere fünf Plätze für Kinder unter drei Jahren geschaffen. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Bedarfsplanung: Gemeinde Eschbronn versucht, flexibel zu bleiben / Anfragen abgelehnt

Die beiden Kindergärten in Eschbronn können aktuell und für das Kindergartenjahr 2019/2020 genügend Plätze für Kinder über und unter drei Jahren bereitstellen. Sollte letzterer Bedarf weiter steigen, wird’s problematisch.

Eschbronn-Locherhof. In der Sitzung des Gemeinderats am Dienstag stellte Eschbronns Bürgermeister Franz Moser die Kindergartenbedarfsplanung für die kommenden Jahre vor. Die Verwaltung habe eine Umfrage vorgenommen, um vor allem den Bedarf an Plätzen für Kinder unter drei Jahren (U3) zu ermitteln.

Dabei habe sich für die Einrichtung in Locherhof für das Kindergartenjahr 2019/2020 ein Bedarf von acht Kindern, für 2020/2021 einer von sechs Kindern ergeben. Für den Kindergarten Mariazell bestehe im gleichen Zeitraum ein Bedarf von jeweils fünf Plätzen. Berücksichtigt werden müsse, dass der Anspruch nicht zeitgleich bestehe. So werde die Altersschwelle von ein bis drei Jahren im Einzelfall erst während des Kindergartenjahres überschritten. Dies bedeute, dass für eine U3-Betreuung der Bedarf erst im Laufe des Kindergartenjahres entstehe oder wegfalle, erklärte der Bürgermeister.

Der Kindergarten Locherhof sei im vergangenen Herbst mit 25 Kindern gestartet, davon zwei Sprösslinge unter drei Jahren. Nach aktueller Erkenntnis würden bis zum Ende des laufenden Kindergartenjahres 29 Kinder über drei Jahre (Ü3) und maximal vier U3-Kinder in der Einrichtung betreut. Ab Mai 2020 steige die Anzahl der U3-Kinder auf fünf.

Derzeit seien nicht alle U3-Plätze belegt. Im Kindergarten Mariazell würden bis zum Ende des laufenden Kindergartenjahres 30 Ü3-Kinder einen Platz beanspruchen. Die zur Verfügung stehenden fünf Plätze für U3-Kinder seien alle belegt und dies werde auch für das Kindergartenjahr 2019/2020 und darüber hinaus der Fall sein.

Im Ergebnis der Erhebungen nach könnten in beiden Kindergärten bis Ende des Kindergartenjahres 2019/ 2020 genügend Plätze für U3- und Ü3-Kinder bereitgestellt werden. Es handle sich aber stets um eine Momentaufnahme, betonte Moser.

Erfahrungsgemäß könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Gemeinde weitere Anfragen erreichen. Für diesen Fall schlage die Verwaltung vor, die Regelgruppe in Locherhof in eine altersgemischte Gruppe ab zwei Jahren umzuwandeln. Hierdurch könnten weitere fünf U3-Kinder aufgenommen werden. Für diese Lösung müsse das Personal um 0,2 Stellen aufgestockt werden. Im Kindergarten Mariazell könne dies so nicht praktiziert werden, weil dadurch zu viele Plätze für Ü3-Kinder – ein U3-Kind beansprucht zwei Plätze eines Ü3-Kinds – verloren gingen.

Der Gemeinde lägen außerdem mehrere Anfragen aus Sulgen vor, die jedoch nicht bedient werden könnten, weil primär Familien aus Eschbronn mit Kindergartenplätzen versorgt würden, informierte der Bürgermeister.

Rat Christoph Meyer-Sander wollte wissen, ob bei der Bedarfsplanung das geplante neue Wohngebiet "Hoberten IV" berücksichtigt worden sei. Außerdem sah das Ratsmitglied aufkommendes Konfliktpotenzial, wenn Kinder aus Mariazell in die Einrichtung nach Locherhof gehen müssten. Letzteres, beruhigte der Rathauschef, könne er ausschließen. Das habe es in der Vergangenheit schon vereinzelt gegeben und die Eltern seien kooperativ und verständnisvoll damit umgegangen.

Meist würden die Kinder ohnehin mit dem Auto in die Einrichtung gefahren. Da spiele eine Strecke von einem Kilometer kaum eine Rolle. Bei der Bedarfserhebung sei das neue Baugebiet nicht einbezogen worden, da noch nicht absehbar sei, wann dort die ersten Häuser bezugsfertig seien, argumentierte der Bürgermeister.