Nino de Angelo und Giovanni Zarrella sehen gute Chancen für Lord of the Lost. Während der badische Italiener de Angelo schon beim ESC angetreten ist, fehlt dem schwäbischen Italiener Zarrella diese Erfahrung noch. Das könnte sich aber ändern.
Der Eurovision Song Contest (ESC) 2023 hat am Dienstagabend im englischen Liverpool mit dem ersten Halbfinale begonnen. Im zweiten Halbfinale wurde am Donnerstagabend das Starterfeld für das Finale am Samstag komplettiert.
Deutschland war – wie andere große Geldgeber des Wettbewerbs auch – bereits für das Finale gesetzt. Geht es nach den Wettquoten bei den Buchmachern, spielen Lord of the Lost, die für Deutschland ins Rennen gehen, keine Rolle, wenn es um den Sieg geht. In den Wettbüros rechnet man Schweden und Finnland die besten Chancen aus. Zu Recht?
„Ikke Hüftgold war Fremdschämen pur“
Wir haben einen gefragt, der 1989 selbst beim damaligen Eurovision Song Contest für Deutschland angetreten ist und mit „Flieger“ auf dem 14. Platz landete: Nino de Angelo. Im Anschluss an das große „Waldrausch“-Interview (die neue Ausgabe erscheint am 27. Mai) kommt auch der ESC zur Sprache. Im Vorfeld der deutschen Vorausscheidung hatte sich der gebürtige Karlsruher in den sozialen Medien mit Ikke Hüftgold angelegt und dessen Teilnahme heftig kritisiert. „Ich hatte doch recht“, lacht er, „das war Fremdschämen pur“.
Neues Album klingt ziemlich rockig
Für ihn sei schon immer klar gewesen, dass Lord of the Lost das Rennen machen würden und das nicht nur, weil sein Erfolgsalbum „Gesegnet und verflucht“ von Frontmann Chris Harms produziert wurde. „Lord oft the Lost schaffen die Top Ten“, sagt de Angelo. „Letzter ganz sicher nicht, da wette ich.“ Ohne Chris Harms hat Nino de Angelo übrigens sein neues Album „Von Ewigkeit zu Ewigkeit“ produziert, das an diesem Freitag erscheint und wieder einmal überrascht: Nach dem eher düsteren „Gesegnet und verflucht“ klingt er jetzt richtig rockig mit jeder Menge Gitarren. „In diesem Sound fühle ich mich endlich angekommen“, betont Nino de Angelo.
„Der deutsche Beitrag wird uns alle überraschen“
Aber zurück zum ESC. Den verfolgt auch Giovanni Zarrella. Der gebürtige Hechinger, der mit seiner ZDF-Show stets Millionen von Zuschauern begeistert und auf seiner Open-Air-Tour am 6. August beim Sommersound-VS in Villingen zu erleben sein wird, hat zwar keinen klaren Favoriten, aber: „Ich traue Marco Mengoni eine Menge zu.“ Mengoni, der jüngst in der Zarrella-Show zu Gast war, startet mit dem Song „Due Vite“ für Italien.
„Ich muss aber zugeben, dass ich bislang nur die Beiträge von Italien und Deutschland kenne“, fügt Zarrella an. Und: „Ich glaube, dass der deutsche Beitrag zum ersten Mal seit vielen Jahren eine Platzierung erreichen wird, mit der wir nicht rechnen!“
„Ich wäre stolz, Deutschland zu vertreten“
Wäre der ESC auch mal ein Thema für ihn? „Auf jeden Fall“, muss er nicht lange überlegen. „Ich wäre stolz, für Deutschland an den Start zu gehen.“ Bislang sei das aber noch kein Thema gewesen, versichert er, macht aber auch keinen Hehl daraus, dass ihn der ESC reizen würde. „Das müsste dann aber etwas ganz Besonderes sein“, fängt er schon an zu grübeln.
„Die Zeichen der Zeit stehen auf Rock!“
Jetzt aber drücken der schwäbische und der badische Italiener erst einmal Chris Harms und Lord of the Lost fürs ESC-Finale in Liverpool (Samstag, ab 21 Uhr, ARD) die Daumen. „Die Zeichen der Zeit stehen auf Rock“, lacht Nino de Angelo. Wenn dem so ist, dann dürfte weder für Lord of the Lost, noch für sein neues Album „Von Ewigkeit zu Ewigkeit“ nicht viel schiefgehen.