Erzbischof Steiner mit Pfarrer Albrecht Zepf (rechts) und Diakon Feuerstein in Dietingen bei der abendlichen Eucharistiefeier. Am Samstag, 27. August, soll der hohe Geistliche in Rom die Kardinalswürde erhalten. Foto: Heckmann-Hageloch

In Dietingen zu Gast war Erzbischof Leonardo Ulrich Steiner aus Brasilien und feierte mit der Gemeinde eine abendlichen Eucharistiefeier.

Dietingen - Als Organist und Kantor wirkte Heinz Rau.

Erzbischof Steiner machte kurz Station in Rottweil und Dietingen auf seiner Reise nach Rom, wo er am Samstag, 27. August, die Kardinalswürde erhalten soll.

Begrüßt wurde er durch Pfarrer Zepf und durch Dietingens Bürgermeister a. D. Hubert Burkard, einem Freund der Familie Sieber, der Pater Godofredo (Alfons) Sieber persönlich kannte und im Kontakt mit ihm gewesen ist.

Spenden für Straßenkinder

Vor dem Altar stand ein großes Bild in Erinnerung an Pater Godofredo, der 1902, vor 120 Jahren, in Dietingen geboren wurde. Pater Godofredo war Franziskaner in Brasilien. In der Zeit von 1935 bis zu seinem Tod 1992 wirkte er im Süden Brasiliens.

Unter seiner Verantwortung entstanden der Bau einer großen Kirche in Gaspar, eine Schule, ein Hospital, eine Musikkapelle und ein Sportplatz. Sehr verehrt wird er auch heute noch. Die Spenden, die an diesem Abend erbeten wurden, gingen an die Straßenkinder in Petropolis, einer der früheren Wirkungsstätten von Pater Godofredo. Es waren mehr als 2000 Euro.

Die Berufung des Apostels

Eine Nichte von Pater Godofredo und weitere Angehörige leben in Rottweil und Umgebung. Sie sind seit vielen Jahren mit Erzbischof Leonardo Ulrich Steiner, der ebenfalls Franziskaner ist, freundschaftlich verbunden.

Am Vorabend des Festes des Apostels Bartholomäus bezog sich Erzbischof Steiner in seiner Predigt auf das Johannes-Evangelium von der Berufung des Apostels. Dort wird erzählt, dass Philippus zu Bartholomäus sagt: "Wir haben den gefunden, über den Mose im Gesetz und auch die Propheten geschrieben haben: Jesus aus Nazaret, den Sohn Josefs." (Joh 1, 45)

"Gott sucht uns", sagte Bischof Steiner. "Gott hat uns gesucht und gefunden. Deshalb können wir sagen, wir haben ihn gesucht. Und wenn wir die Augen öffnen, aus Glaube und Liebe, erkennen wir, dass Gott da ist. Pater Godofredo wollte als Missionar den Menschen zeigen: Ihr werdet von Gott gesucht. Und wenn wir das innerlich verstanden haben, dass Gott uns sucht, dann haben wir einen Schatz gefunden. Gott sucht uns immer wieder. Ist das nicht schön?"

Mit diesen ermunternden Gedanken endete seine Predigt. Erzbischof Steiner dankte für die Möglichkeit, zusammen mit der Gemeinde einen Gottesdienst zu feiern.

Gespräche vor St. Nikolaus

Als Vertreter der Kirchengemeinde St. Nikolaus sprach Stefan Török, stellvertretend für die gewählte Vorsitzende, die im Urlaub war, am Ende des Gottesdienstes Worte des Dankes und lud alle ein zu Begegnung und Gesprächen auf dem Vorplatz der Kirche. Gerne wurde diese Gelegenheit von vielen angenommen.