Bei der Veranstaltung des Internationalen Arbeitskreises Altensteig (INKA) erzählten Menschen unterschiedlicher Herkunft von landestypischen Feierlichkeiten.
Das Thema „Wie Feste unser Leben bereichern“ lockte einige Gäste an aus unterschiedlichen Ländern wie Frankreich, Kolumbien, Afghanistan, Jordanien, Kamerun, Mexiko und natürlich Deutschland, vertreten durch einige Altensteiger. Schnell kam es zu einem regen Austausch über die verschiedenen Bräuche, die beim Feiern von Festen eine wichtige Rolle spielen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Jutta Herzog-Brake, einer Sprecherin von INKA.
So wird bei Hochzeiten in Jordanien, Afghanistan und Kamerun meist das ganze Dorf mit eingeladen, das Fest dauert oft mehrere Tage. Vor der Hochzeit verbringt die Frau in Afghanistan eine Henna-Nacht mit Freundinnen – das erinnert an die Junggesellinnen-Feiern in Deutschland. Der Preis für die Braut wird in manchen Ländern ausgehandelt, oft ist es Goldschmuck oder sogar ein Haus. Allerdings dienen diese Geschenke der sozialen Absicherung der Frau, falls der Mann stirbt oder sie verlässt.
Auch in Kolumbien feiert das Dorf mit, doch wer in der Stadt lebt, feiert nur mit der Familie. Früher gab es in Deutschland die Mitgift oder Aussteuer für die Braut und man hat sie „unter die Haube“ gebracht, das heißt, sie musste nach der Heirat ihr Haar bedecken.
Der Aberglaube, der bei bestimmten Ritualen durchscheint, sorgte beim Erzählcafé auch mal für Erheiterung. In Mexiko etwa versucht man das neue Jahr durch das Tragen bestimmter Unterwäsche an Silvester zu beeinflussen: Rot bringt Glück in der Liebe, gelb viel Geld oder Reichtum.
Gemeinschaft zu stärken
Gesprochen wurde auch über typische Dorffeste. In Kolumbien spielt der Karneval eine große Rolle, aber auch in Nordfrankreich gibt es Feste mit überlebensgroßen Figuren, die in Umzügen durch das Dorf getragen werden. Nicht nur in Altensteig und Umgebung kennt man das Aufstellen des Maibaums. Alle Feste dienen dem Zweck, die Gemeinschaft und den Zusammenhalt zu stärken.
Beim Erzählcafé fand ein reger kultureller Austausch statt: Den ganzen Nachmittag wurde lebhaft erzählt, und die Zeit verging wie im Flug. Der Internationale Arbeitskreis Altensteig freute sich über die großartigen Beiträge der Teilnehmer.