"Celebrate Company" wächst und wächst

Schramberg-Sulgen. "Es ist viel passiert seit unserem letzten Gespräch und wir haben weiter viel vor", eröffnet Chief Executive Officer (CEO) Patrick Leibold das Pressegespräch der "Celebrate Company" in der Max-Planck-Straße in Sulgen. Der Werdegang des Unternehmens verlief in den vergangenen Jahren in mehreren Etappen: Die "Celebrate Company" ist aus der "Better Ventures Group" hervorgegangen und besteht unter anderem aus der Kartenmacherei GmbH und der Celebrate Digital Printing GmbH (vorher Better Print Production GmbH, zuvor Straub Druck+Medien AG; wir berichteten über die Firmenentwicklung, in deren Folge auch das Industriegeschäft und der Offsetdruck von Straub Druck ausgegliedert wurden).

Seit Januar 2021 hat die "Celebrate Company" mit dem französischstämmigen Private Equity Fond "EMZ Partners" einen Investor an Bord, um die ambitionierten Wachstumspläne voranzutreiben. "Den französischen Markt können wir auch sehr gut von Schramberg aus bedienen", versichert Leibold. Es sei geplant, das Unternehmen "zu einer europäischen Gruppe auszubauen". Und zwar nicht nur durch "organisches Wachstum", sondern über Akquisitionen passender Firmen. Dazu liefen bereits Gespräche. Für 2021 strebt er einen Umsatz von 70 Millionen Euro an. 2020 hat das Unternehmen durch eine Rekord-Weihnachtssaison trotz Corona-Krise den Jahresumsatz um vier Millionen Euro auf 53 Millionen Euro gesteigert.

Man bediene einen dynamischen Markt, wegen der emotionale Momente mit hohen Ansprüchen: "Jede Karte für besondere Ereignisse wie Hochzeiten, Geburten oder Geburtstagen ist ein Unikat." Dafür werde viel Aufwand betrieben, zum Beispiel durch die Verwendung von "offenem Papier", das exklusiv für "Celebrate" hergestellt werde, und dem Einsatz besonderer Druckmaschinen.

Für das Wachstum sucht Leibold mehr Mitarbeiter – er nennt an dieser Stelle die Zahl 130, zusätzlich zu den rund 100 am Standort Sulgen. Und es sei absehbar, dass man spätestens in einem Jahr mehr Produktionsfläche brauche und deshalb erweitern müsse. Das aktuelle Gebäude in der Max-Planck-Straße ist von der Straub Druck+Medien AG gemietet, die sich auf die Verwaltung der Werksimmobilien konzentriert. In Sulgen habe er sich wegen der "gestanden Produktion" engagiert; Francisco Martinez mit seiner großen Erfahrung ist nach wie vor Geschäftsführer des Druckbereichs der "Celebrate Company".

Unternehmenskultur

Während die Produktion, Service und Finanzbereich der "Celebrate Company" auf dem Sulgen konzentriert sind, gibt es drei weitere Standorte im bayrischen Gilching (formaler Hauptsitz), in München und Hamburg, in denen rund 200 Mitarbeiter tätig sind, zum Beispiel in den Bereichen IT, Marketing, Design und Produktentwicklung. "Zusammengearbeitet wurde von Anfang an, schon vor Corona per Videokonferenz", erläutert Leibold. Und das funktioniere sehr gut. "Moderne IT, Managementstruktur und beschleunigter Workflow – das können wir", verkündet er stolz.

Leibold sagt, er wolle "die Leute mitnehmen", er sei Anhänger einer agilen, nicht-hierarchischen Unternehmenskultur mit Entscheidungsspielräumen für die Mitarbeiterteams: "Auf der Grundlage von Vertrauen in deren Kompetenz und Motivation". Dazu passt, dass in einem gut frequentierten Verbindungsgang zwischen den Produktionshallen ein großer Monitor für die interne Kommunikation mit den Mitarbeitern an der Wand hängt: etwa Infos über Weiterbildungskurse (formuliert in mehreren Sprachen), über neue Mitarbeiter, aber auch unzensierte Kundenreaktionen.

Natürlich spiele das Thema Innovation eine zentrale Rolle: Die Entwicklung neuer Produkte und Geschäftsmodelle. Dafür hat Leibold einen Teil der Ressourcen fest reserviert. Dazu gehöre auch, im Gespräch mit den Kunden deren Produkte und deren Bedarf zu verstehen: "Schon während das Geschäft gut läuft, muss man intensiv über das Kommende nachdenken und es vorbereiten."