In Fluorn-Winzeln wurde 2018 gut gewirtschaftet Foto: Stöhr

Die Gemeinde legt den ersten Jahresabschluss nach dem neuen Kommunalen Haushaltsrecht (NKHR) – und zieht eine positive Bilanz.

Die Umstellung des Rechnungswesens auf die kommunale Doppik erfolgte in Fluorn-Winzeln zum 1. Januar 2018. Zum Ende jedes Haushaltsjahrs muss ein Jahresabschluss erstellt werden.

Wegen der umfangreichen Umstellungsarbeiten auf die Doppik, einschließlich Vermögensbewertung und Aufstellung der Eröffnungsbilanz, habe die Frist nicht eingehalten werden können, informierte Kämmerin Monika Schiem. Mit diesem Problem hätten derzeit viele Kommunen zu kämpfen.

Sprudelnde Steuereinnahmen

Der Jahresabschluss samt Rechenschaftsbericht wurde nun nachgereicht und im Gemeinderat vorgestellt. In der Ergebnisrechnung wurden sämtliche Aufwendungen und Erträge aufgelistet.

Das Gesamtergebnis, bestehend aus dem ordentlichen Ergebnis plus dem Sonderergebnis beläuft sich auf 1, 49 Millionen Euro. Diese „erfreuliche Entwicklung“, so Schiem, sei vor allem auf ein erhöhtes Gewerbesteueraufkommen sowie Mehreinnahmen bei den Zuweisungen und den Entgelten für öffentliche Leistungen oder Einrichtungen zurückzuführen.

Die Mehrausgaben begründeten sich hauptsächlich aus höheren Umlagen. Anfang 2018 betrug die Bilanzsumme der Eröffnungsbilanz 33,48 Millionen Euro. Zum Jahresende erhöhte sich das Vermögen um 1,7 Millionen Euro auf 35,18 Millionen, was die Kämmerin und den Bürgermeister sehr zufrieden stimmte.

Rücklagen bitter nötig

Der Zahlungsmittelüberschuss (1,76 Millionen) der Ergebnisrechnung weist ein um 1,14 Millionen Euro besseres Ergebnis gegenüber dem Planansatz (620 000 Euro) auf, was wiederum der Liquidität zugutekomme. Rücklagen konnte die Gemeinde angesichts der zu stemmenden Investitionen (Mehrzweckhalle, Erweiterung des Kindergartens, Kläranlage) auch gut gebrauchen.

Dass der Jahresabschluss 2018 für Fluorn-Winzelner Verhältnisse sehr gut ausgefallen ist, „verdanken wir der guten konjunkturellen Lage“, heißt es im Rechenschaftsbericht. Die Wirtschaft vor Ort stelle ein wichtiges Fundament dar, sagte die Kämmerin. Auch Bürgermeister Rainer Betschner bezeichnete den Überschuss als „sehr außergewöhnlich“ für eine Gemeinde dieser Größe.

Die Schulden konnten 2018 ebenfalls reduziert werden, von 207 000 Euro auf 171 000 Euro am Ende des Jahres 2018. Dennoch gelte es weiterhin wirtschaftlich zu handeln, gab Schiem zu bedenken. Der Gemeinderat votierte einstimmig für das Zahlenwerk.