Übertöpfe in vielen Größen, Samen und Ableger, Gartendeko und -lektüre ebenso wie Futter- und Nisthäuschen für die gefiederten Gartenbewohner fanden ihre Abnehmer. Foto: Tröger

Sonniges Wetter bei angenehmen Frühlingstemperaturen hatten sich die Organisatoren gewünscht. Petrus wollte jedoch noch mal an den Winter erinnern. Trotzdem gab es durchweg zufriedene Gesichter beim ersten Gechinger Gartenflohmarkt.

Gechingen - Unter freiem Himmel auf der Rathausterrasse sollte er stattfinden laut Marlene Mörk, der Naturschutzwartin des Gechinger Schwarzwaldvereins und Organisatorin des als Tauschbörse gedachten Gartenflohmarkts. Die eher winterlichen Temperaturen mit Schneefall und anhaltendem Regen am Vortag zwangen jedoch dazu, Alternativen in den Blick zu nehmen. Zum Glück musste die Veranstaltung nicht abgesagt werden, denn Bürgermeister Häußler hat angeboten, die derzeit leerstehenden Räume der ehemaligen Postfiliale im Rathaus zu nutzen.

Kluger Schachzug

Das war sicher ein kluger Schachzug, denn "schon bevor wir geöffnet hatten, waren die ersten Besucher und Interessenten da", so Mörk. Schnäppchenjäger sind Frühaufsteher, hat sich da gezeigt. Also gibt es als Fazit für die erste Auflage des Tauschmarktes nur positive Stimmen, seitens der Anbieter ebenso wie seitens der Besucher, wie gegen Ende der Veranstaltung zu vernehmen war. Und die Erfahrungen wurden auch gleich in den Ausblick auf einen nächsten Garten-Tausch- und Flohmarkt im nächsten Jahr ins Fazit der teilnehmenden Anbieter eingesponnen. Nicht nur Gechinger kamen zahlreich, auch aus den Nachbargemeinden konnten Interessenten begrüßt werden. Der Umkreis, aus dem Besucher anreisten, spannte sich sogar bis Gültlingen und Unterjettingen, wie Mörk erfreut mitteilte.

Jostabeerensaft gegen Erkältungen

Beispielhaft für das interessante Angebot unter dem Motto "Gebraucht und weitergegeben ist allemal besser als weggeworfen" sind die verschiedenen Gartengerätschaften wie Gabeln, Rechen, Schorschaufeln und sogar ein elektrischer Vertikutierer, die am Stand von Inge Richter neue Besitzer gefunden haben. "Mein Vater war Gärtner", erzählt sie, was auch die Zahl der angebotenen Gerätschaften erklärt. Sie hatte darüber hinaus Gartenbücher und -zeitschriften ausliegen. Auch davon fanden viele neue Liebhaber. Und zu ihrem selbst gemachten Jostabeerensaft gab es die Empfehlung, ihn heiß bei einer sich ankündigenden Erkältung als wohltuende Linderung zu trinken. Hans-Jürgen Wowras aus Holz gebaute Futterhäuschen und "Spatzenreihenhäuser", wie er einen Typ seiner Vogelhäuschen augenzwinkernd nennt, bieten ab sofort den gefiederten Sängern in den Gärten der Umgebung Nist- und Futterplätze.

Plattform für Kommunikation

Frischen Bärlauch aus dem eigenen Schönbuch-Wald gab es bei Heidi Kandziora aus Neuhengstett und dazu gleich noch Anregungen, was man daraus alles Köstliches zubereiten kann. Dass mit ihr eine Teilnehmerin aus einer Nachbargemeinde mitmachte, unterstreicht den Netzwerkgedanken, der Marlene Mörk ebenfalls ein wichtiger Aspekt der Veranstaltung ist. Sollte der Gartenflohmarkt doch auch eine Plattform für die Kommunikation unter den Natur- und Gartenfreunden sein.

Selbst gemachte "Blumensamen-Bomben"

Annette Klink-Stürner und Sabine Schumacher hatten Samen von beispielsweise Dill oder Ziertabak oder Muskateller-Salbei in kleine Tütchen verpackt, selbstredend immer mit Tipps dazu, wie die Anzucht gelingt. Ableger verschiedener Zimmer- und Gartenpflanzen gab es bei Silke Dingler und ihrer Tochter, dazu Übertöpfe, allerlei Gartendeko und als "Streuartikel" im Wortsinne selbst gemachte "Blumensamen-Bomben", kleine, trockene Erdkugeln, die unterschiedliche Samen enthalten und im eigenen Garten oder draußen in der Natur ausgelegt werden können. Tochter Lilian Dingler, seit Kurzem eine der drei Schwarzwaldvereinsvorsitzenden, betreute den SWV-Stand mit ganz viel Infomaterial zum Ortsverein ebenso wie zum Hauptverein. Angeregte Gespräche auch hier zeigten das große Interesse der Besucher am übergreifenden Thema "Natur schätzen und schützen". Für die kleinen Besucher war ein Bastelangebot vorbereitet, sie gestalteten Fenster-Hänger aus Ringen und Zweigen. Bei frisch gebackenen Waffeln – ihr Duft war stets präsent im Marktraum und machte Appetit – und Tee oder Punsch ließ es sich wunderbar fachsimpeln und austauschen über Themen rund um Garten und Natur.