Ein Vermisstenfall beschäftigt die Region. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Jens Büttner

Eine 24-jährige Frau wird vermisst. Seit Montagabend schon suchen Freunde, Verwandte und Wegbegleiter die junge Frau. Wir hakten beim zuständigen Polizeipräsidium in Konstanz nach – gibt es schon Hinweise?

In unzähligen Whats-App-Gruppen, Statusmeldungen auf Mobiltelefonen oder Internetgruppen ploppt es auf, das Bild der hübschen jungen Frau, wie sie auf dem Stuhl eines Cafés sitzt – seit Montagabend, 9. September, wird sie vermisst.

„Wer hat die vermisste Person gesehen oder kann Hinweise zu ihrem Aufenthaltsort geben?“, diese bange Frage steht darunter. Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Nachricht im Schwarzwald-Baar-Kreis am Mittwochabend, 11. September, öffentlich.

Viele ermunternde Nachrichten

Sie sei überwältigt vom großen Rückhalt und den vielen ermunternden Nachrichten, schreibt eine ihrer Freundinnen in ihrem Whatsapp-Status, der zigfach geteilt und weiter verbreitet worden ist.

Eines gibt große Hoffnung, denn später am Mittwochabend kursiert eine Information, wonach die junge Frau laut Konto-Verlauf am Montagabend noch im Freiburger Raum getankt haben soll.

Am Donnerstagmorgen im Polizeipräsidium in Konstanz nachgefragt, erklärt Pressesprecher Daniel Brill das weitere Vorgehen. Der entscheidende Hinweis blieb bislang offenbar aus: „Bis jetzt haben wir keine neuen Hinweise erhalten“, erklärt er und hofft in Kürze auf neue Erkenntnisse seitens des Kriminalkommissariats in Villingen, das sich der Suche angenommen hat.

Das passiert hinter den Kulissen

Doch was passiert derzeit hinter den Kulissen? Einfach abgewartet werde freilich nicht, sagt Brill. „Das wäre ja auch surreal, wenn wir eine Vermisstenfahndung rausgeben“, räumt der Pressesprecher ein.

Einerseits seien die 24-Stunden-Dienststellen in Kenntnis gesetzt worden und hätten vor allem im vermutlich betreffenden geografischen Raum die Vermisstensuche aktiv auf dem Schirm und hielten die Augen offen. Laut Bundeskriminalamt werden die Personalien vermisster Personen im sogenannten „Inpol“, wie das Informationssystem der Polizei in Kurzform genannt wird, erfasst und so zur Fahndung ausgeschrieben. Auf das System können alle deutschen Polizeidienststellen zugreifen.

Das verspricht am meisten Erfolg

Am Erfolg versprechendsten aber seien in solchen Fällen die kriminaldienstlichen Wege, so Daniel Brill und erläutert, was genau das heißt: Die Polizei suche sämtliche bekannten Hinwendungsorte des Vermissten auf, klappere Verwandte und Bekannte der jungen Frau ab in der Hoffnung, weitere Hinweise auf ihren möglichen Aufenthaltsort zu erlangen. Üblicherweise wird auch bei Krankenhäusern nachgefragt.

Parallel dazu unternehmen Freunde und Bekannte sowie die Familie alles, um die Frau auf diesem Wege bald zu finden und den Fall damit aufzuklären. Im Schwarzwald-Baar-Kreis sind zwar gerade alle Augen auf genau diesen gerichtet, deutschlandweit aber ist er einer unter vielen. Die Anzahl Vermisster nämlich ist erstaunlich hoch: Am 1. Januar 2024 beispielsweise waren in Inpol 9832 Vermisste in Deutschland registriert. Viele von ihnen ließen sich innerhalb weniger Tage aufklären – die Hoffnung ist also groß, dass auch die junge Bräunlingerin bald gefunden wird.