Beim Angebot in den Räumen der Eichrordtschule toben sich die Kleinen – angeleitet von Lukas Roloff und Petra Stengler – aus. Foto: Boller

Der Lahrer Verein organisiert erste Bewegungsspiele mit Kindern. In den kommenden Wochen soll das Angebot erweitert werden. Wir haben mit der Vereinsspitze gesprochen und ein Training besucht.

Kleine Eichhörnchen wuseln durch die alte Turnhalle der Eichrodtschule. Zumindest sollen sich die Drei-bis Fünfjährigen, die sich an einer Bewegungsstelle austoben, wie die kleinen Nager fühlen. „Fitmachen für den Winter“ heißt das Programm, dass sich Lehrer Lukas Roloff und Erzieherin Petra Stengler für diesen Montagnachmittag ausgedacht haben. Die Kleinen sollen sich einen „Wintervorrat“ anlegen, sie sammeln eifrig Bälle, um sie dann ins „Nest“ zu werfen.

 

Jeden Montag bieten die beiden ein Angebot im Rahmen der Ballschule Ortenau an. „Es geht darum, elementare koordinative Fähigkeiten individuell und in der Gruppe zu erlernen“, berichtet Roloff im Gespräch mit unserer Redaktion. „Das machen wir auf einer alters- und kindgerechten Ebene.“ Die Pädagogen arbeiten ergebnisoffen: Wird es zu wild oder den Kindern langweilig, setzen sie neue Impulse. Ansonsten lassen sie den Kindern ihren Freiraum. „Das freie Spiel ist uns sehr wichtig“, erklärt Roloff.

Die Ballschule wurde Anfang des Jahres gegründet (wir berichteten). Ziel ist es, frühe sportliche Grundlagen, soziale Kompetenzen und Teamfähigkeit zu fördern, wie Roloff und Vorsitzender Günther Zelzer im Mai berichteten. Kindern ab drei Jahren soll eine ganzheitliche und spielerische Sporterfahrung ermöglicht werden. Inzwischen hat der Verein rund 20 Mitglieder.

Erster Kurs bereits ausgebucht

Roloffs Nachmittagskurs in den Räumen der Eichrodtschule ist ausgebucht, in der Regel kommen zehn bis zwölf Kinder. Anfang kommenden Jahres möchte er einen weiterführender Kurs für Kinder zwischen fünf und sechs Jahren starten. Zudem ist für Ende dieses Jahres oder Anfang kommenden Jahres ein Angebot für Grundschulkinder geplant.

„Wir sind zweigleisig unterwegs“, erklärt Roloff. Neben offenen Angeboten wie dem in der Eichrodtschule soll es auch Kooperationen mit Schulen geben. Der Mitgliedsbeitrag soll niedrig bleiben, aktuell fallen zehn Euro pro Familie an. Mitgliederfamilien können dann an den freien Angeboten teilnehmen, hinzu kommt eine Kursgebühr.Man stehe außerdem mit Stadtverwaltung und Schulen in Kontakt. „Die Stadt hat zugesagt, dass sie uns Räume stellt und uns bei den Schulkursen unterstützt“, so Zelzer, früher Konrektor der Lahrer Theodor-Heuss-Schule.

Um möglichst viele Kurse anzubieten, braucht der Verein qualitative Trainer. Die notwendigen Fortbildungen laufen bei der 1998 gegründeten Heidelberger Ballschule, an deren Grundsätzen sich viele der deutschlandweit aktiven Ballschulen orientieren. Im Mittelpunkt dessen steht die vielseitige und spielerisch-unangeleitete Vermittlung allgemeiner, altersgerechter und sportartübergreifender Kompetenzen.

Neun Mitglieder der Ballschule Ortenau haben die Fortbildung absolviert. Vereinsmitglieder nehmen vergünstigt am Kurs teil, da die Lahrer Kooperationspartner der Heidelberger Ballschule sind. „Was Trainer angeht, sind wir jetzt relativ gut aufgestellt“, so Zelzer.

Bereits im Januar startet die neue Kursreihe

Zu den neun Trainern zählen er selbst und der stellvertretende Vereinsvorsitzende Thomas Gehle, bekannt unter anderem durchs Lahrer Planwerk Gehle. „Unter den Trainern bin ich der einzige Rentner“, so Zelzer. Alle andere seien zwischen 30 und 50 Jahre alt. „Es sind sportbegeisterte Menschen, die sich auch in Vereinsarbeit engagieren und aus verschiedenen Sportarten kommen“, erklärt Roloff.

Im Januar soll es eine neue Kursreihe mit Angeboten für Drei- bis Vierjährige und für Fünf- bis Sechsjährige geben. „Wir wollen das erst einmal nicht zu breit aufziehen, die Kinder haben unterschiedliche Bedürfnisse“, so Roloff. Zudem will er mit Zelzer und Gehle das Netzwerk der Ballschule ausbauen und weitere Interessierte finden, die Lust haben, an der Ballschule teilzunehmen und in ihrem Verein oder Stadtteil ein Angebot zu organisieren.

Sponsorensuche

Die Ballschule wird bereits von der hiesigen Volksbank, der Stadtverwaltung und der Julabo-Stiftung unterstützt. Aktuell ist der Verein noch auf der Suche nach weiteren Sponsoren. „Wir brauchen natürlich auch Materialien als Spielgeräte“, erklärt Vereinsvorsitzender Günther Zelzer.