Die Grundschüler der Grundschule Schönmünzach üben die richtige Technik beim Brustschwimmen. Foto: Lindenkreuz Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Schulleiter Lindenkreuz will möglichst vielen Mädchen und Buben das Schwimmen beibringen

Frühschwimmen als Teil des Schulunterrichts? In Schönmünzach springen die Grundschüler um halb acht im Freibad vom Startblock. Und sie sind großteils begeistert von der morgendlichen Sporteinheit.

Frühschwimmen als Teil des Schulunterrichts? In Schönmünzach springen die Grundschüler um halb acht im Freibad vom Startblock. Und sie sind großteils begeistert von der morgendlichen Sporteinheit.

Das Frühschwimmen darf nicht ausfallen in der Grundschule Schönmünzach. Bibbernd stehen die Erstklässler am Beckenrand des Freibades, denn nicht nur die frischen Temperaturen, sondern auch das Frühschwimmen morgens um halb acht verlangt ihnen einiges an Disziplin ab.

Schulleiter Matthias Lindenkreuz hat Schwimmstunden im Sportunterricht integriert und hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst vielen Schülern das Schwimmen und die richtige Technik beizubringen. "Der Schwimmunterricht wird von Klasse eins bis vier angeboten. Wir unterteilen nach Leistung und Schwimmfähigkeit", erklärt Lindenkreuz.

Ein bis zweimal die Woche geht es in das nebenan gelegene Freibad. Bei Wind und Wetter wird geschwommen. Auch wenn die Außentemperatur schon einmal 13 Grad beträgt, ist es im Wasser selbst mit 26 Grad recht warm. Ehrgeizig ziehen die jüngsten Schwimmer ihre Bahnen. Der eine schafft es gerade, den Kopf über dem Wasser zu halten, der andere feilt an der richtigen Schwimmtechnik. "Zwei Drittel der Erst- und Zweitklässler können dieses Jahr coronabedingt nicht schwimmen. In der dritten und vierten Klasse geht es eher um die richtige Schwimmtechnik", so der Schulleiter.

Dafür hat Matthias Lindenkreuz von allen Kindern eine Technikanalyse gemacht und versucht, jedem eifrigen Schwimmer den richtigen Armzug und den korrekten Beinschlag beizubringen. "Bei manchen kriege ich den Fehler einfach nicht raus, andere machen gute Fortschritte. Wir üben auch den Startsprung, das klappt immer recht gut nach einiger Übung", erzählt er.

Wichtiger als gut rechnen oder schreiben können?

Er selbst hat eine spezielle Fortbildung zum Schwimmlehrer mit Rettungsfähigkeit gemacht, sodass er im Ernstfall eingreifen könnte. "Ich muss aber auch mich selber einschätzen, ob es mir gut geht und ob ich in der Lage bin, bei Bedarf zu retten". Maximal acht Kinder betreut er bei den Nichtschwimmern und 13 bei den Kindern, die schon schwimmen können.

Hilfestellung leistet Christian Günther, der Schwimmmeister des Schwimmbads in Schönmünzach. "Ich bin sehr dankbar, dass uns Herr Günther so super unterstützt", sagt der Direktor. Die Kinder würden sich richtig auf das Frühschwimmen freuen und anschließend im Unterricht einfach wacher sein.

Schüler Matti erzählt, dass er das gemeinsame Schwimmen klasse findet. Auch wenn es draußen kalt sei, sei das warme Wasser toll. "Ich finde es super, dass ich Sport machen kann und ich dann Schwimmen mit einem ordentlichen Beinschlag lerne", sagt Ben. Hanna findet es gut, vom Startblock zu springen und einen Köpfer vom Beckenrand zu üben. "Es macht sehr viel Spaß und ich freue mich auf jede Schwimmstunde", sagt sie.

Matthias Lindenkreuz ist überzeugt, dass Schwimmen lernen wichtig ist, es kann im Ernstfall Leben retten und ist in dem Fall wichtiger als gut rechnen oder schreiben zu können. "Wir haben hier optimale Möglichkeiten mit dem Freibad nebenan und sind auch der Gemeinde sehr dankbar dafür, dass wir alles nutzen dürfen", so der Schulleiter. Die Kinder würden regelrecht auf ihren Schwimmunterricht bestehen. Die Eltern würden ebenfalls voll dahinterstehen. Es sei ihm auch keine andere Grundschule im Landkreis bekannt, die Frühschwimmen innerhalb des Schwimmunterrichts anbiete. Darauf sei man auch ein Stück weit stolz in Schönmünzach.

Nun stehen die großen Ferien an und erst im nächsten Sommer wird es wohl mit dem Schwimmunterricht im Freibad weitergehen. "Mein Wunsch wäre ein Hallenbad, dann könnten wir dranbleiben", sagt Lindenkreuz und lacht.