Der Jugendtreff konnte aufgrund der Coronabeschränkungen nicht immer genutzt werden. Foto: Priestersbach

Jugendarbeit: Von abgesagten Aktionen und Veranstaltungen sowie neuentwickelten Formaten geprägt

Der Jahresbericht des Jugendreferats hat bereits eine gewisse Tradition im Mötzinger Gemeinderat. Neu war jetzt allerdings, dass die vergangenen eineinhalb Jahre auch in der Jugendarbeit coronabedingt ebenso von abgesagten Aktionen und Events geprägt war, wie von neu entwickelten Formaten.

Mötzingen. Mitten im ersten Lockdown war Jugendreferent Sebastian Vogel aus seiner Elternzeit zurückgekehrt. Nachdem er seinen Stellenanteil auf 80 Prozent reduziert hatte, steht ihm Sarah Baur zur Seite, die ihren Schwerpunkt vor allem auf die offene Kinder- und Jugendarbeit legt. Wie Bürgermeister Marcel Hagenlocher anmerkte, hatte das Jugendreferat die für alle Beteiligten nicht einfachen Pandemie-Monate gut gemeistert – auch wenn die Jugendarbeit eigentlich von der Begegnung lebe. Bei dieser Gelegenheit unterstrich er die gute fachliche Begleitung durch das Waldhaus.

Einen hohen Stellenwert genießt die Schulsozialarbeit an der Mötzinger Grundschule im Jugendreferat. So konnte die Schule insbesondere Anfang des Jahres während der langen Phase der Schulschließung im Rahmen der Notbetreuung unterstützt werden. So ergänzte die Schulsozialarbeit die eingesetzte Lehrerin und übernahm die Betreuung von Kindern, die mit ihren Aufgaben bereits fertig waren.

Die offene Kinder- und Jugendarbeit zeichnet sich insbesondere durch ihren niedrigschwelligen Charakter aus. Dies bedeutet, dass die Angebote von den Jugendlichen freiwillig wahrgenommen werden. Begann das Jahr 2020 noch wie gewohnt, so musste auch in der Offenen Jugendarbeit mit dem ersten Lockdown schnell auf die Situation reagiert werden, um den Jugendlichen ein Kontaktangebot zu machen – und ihnen zu vermitteln, dass sie nicht alleine sind. So wurde ein digitaler Jugendtreff eingerichtet, wo man zweimal pro Woche virtuell zusammenkam, um miteinander zu reden und Spiele zu spielen.

Der offene Treff für Jugendliche in der Vollmaringer Straße war häufig durch die Bestimmungen der Corona-Verordnungen ausgehebelt, so dass ein klassischer offener Betrieb sowohl im Jahr 2020 als auch 2021 nur in der wärmeren Jahreszeit möglich war. Aktuelles Ziel ist es, mit Jugendlichen in Kontakt zu kommen und ihnen den Jugendtreff als alternativen Treffpunkt aufzuzeigen – sowie ihre Wünsche an den Jugendtreff auszuloten.

Bereichert wird das kommende Jahr durch zwei angehende Jugend- und Heimerzieher, die einmal wöchentlich ein Angebot im Jugendtreff machen werden.

In seinem Bericht beleuchtete Sebastian Vogel ebenfalls die digitalen Angebote für Jugendliche, wie einen Trickfilm-Workshop oder einen Kreativ-Workshop. Gut nachgefragt war ein Onlinevortrag unter der Überschrift "Kindheit und Medien", der auch die Vorbildrolle der Eltern thematisierte und Vorschläge zur Regulierung des Medienverhaltens der Kinder machte. Sowohl 2020 als auch dieses Jahr veranstaltete das Jugendreferat etliche Sommerferienangebote, die meist gut ausgebucht waren.