Mit dem Durchschneiden des Bandes wurde der "Multimodale Mobilitätsknoten" am Bahnhof Ringsheim / Europa-Park freigegeben (von links): Manfred Uhl von der Gemeindeverwaltung, Europa-Park-Chef Jürgen Mack, Nikolas Stoermer vom Landratsamt Ortenaukreis, Europa-Park-Chef Roland Mack, Staatsekretärin Elke Zimmer, Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer und Saladin Keller vom Planungsbüro Keller aus Riegel. Foto: Mutz

Nun ist es so weit: Mit der Eröffnung des "Multimodalen Mobilitätsknotens" am Bahnhof Ringsheim/Europa-Park wurde der Fern- und Nahverkehr weiter verbessert – und ein ehemals kleiner Bahnhof zum wichtigen Haltepunkt der Rheintalstrecke.

Ringsheim - Es war ein jahrelanger Kampf gewesen, doch der Europa-Park und der expandierende Tourismus in der Region machten es schließlich möglich: Rund 50 geladene Gäste begrüßte Ringsheims Bürgermeister Pascal Weber zur Eröffnung des neuen attraktiven Bahnhofs Ringsheim/Europa-Park. Sie durften sogleich die neue Wartehalle testen, um Schutz vor Regen und Wind zu finden. Unter den Gästen war Elke Zimmer, Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer, Europa-Park-Inhaber Roland und Jürgen Mack, Nikolas Stoermer, Erster Landesbeamter im Ortenaukreis, und Rusts Bürgermeister Kai-Achim Klare. Als Überraschung gab es von Bürgermeister Weber zum Valentinstag rote Rosen für alle anwesenden Frauen. Während der Begrüßungsrede von Weber fuhr nicht zufällig laut hupend der Fernzug mit einem Ringsheimer Lokführer durch Ringsheim Richtung Frankfurt.

 

Park hofft darauf, seine Parkplätze langfristig reduzieren zu können

In der Rekordzeit von rund einem Jahr habe man das Projekt mit Kosten von rund 400.000 Euro umgesetzt, erwähnte Weber stolz. Bei der Gemeinde bleibt glücklicherweise nicht viel hängen, denn 75 Prozent, also 277.000 Euro steuert das Land bei. Rund 15 Prozent, noch ohne Festlegung des genauen Betrages, sind zudem vom Ortenaukreis bereits zugesagt. Eine große Unterstützung sei vom Europa-Park gekommen, erwähnte Weber ausdrücklich. "Es ist auch euer Bahnhof", sagte Weber zu seinem Amtskollegen Kai-Achim Klare und Roland Mack.

Für Weber und Europa-Park-Chef Roland Mack ist die neugestaltete Haltestelle ein Mosaikstein in der weiteren Entwicklung für den Umstieg der Parkgäste auf Bahn und Bus. Eine Gästebefragung habe ergeben, dass 40 Prozent der Gäste, rund zwei Millionen Besucher, mit der Bahn anreisen würden, wenn eine bessere Zugtaktung sowohl im Fern- als auch im Nahverkehr bestehen würde. "Wir alle wissen um die Bedeutung von Bus und Bahn", sagte Roland Mack. Erhofft wird, dass künftig noch viel mehr Menschen per Zug, Bus oder im Nahbereich per Fahrrad in den Europa-Park und Wasserpark sowie zu den Beherbergungsbetrieben anreisen werden.

Derzeit kommen lediglich rund 160.000 Besucher mit der Bahn in den Park. Macks Wunsch für die Zukunft sei, mit dem Umstieg auf Bahn und Bus zukünftig Großparkplätze reduzieren zu können. Beeindruckt zeigte sich Staatssekretärin Elke Zimmer von der schnellen Umsetzung des Projekts, zugleich mit ansprechender Optik: "Solche Knotenpunkte brauchen wir noch mehr", sagte Zimmer. In der Ortenau werde die Verkehrswende gelebt,erklärte die Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer und nannte mehrere bereits geplante Projekte zur Vernetzung von Radwegeverbindungen: "So geht Verkehrswende, aber die Kommunen müssen es wollen", so Schäfer. Der Umsteigebahnhof sei ein gutes Beispiel, dass es viele Akteure auch aus der Wirtschaft benötigt, die hinter der Verkehrs- und Klimawende stehen.

Ein weiterer Schritt in Richtung klimafreundliche Mobilität

Nikolas Stoermer richtete den Blick auf die nächsten zwanzig Jahre mit der Ertüchtigung der Bestandsstrecke und dem Bau der Güterzuggleise an der Autobahn, in Zusammenarbeit mit dem Projektbegleitgremium. Ringsheim bereite mit dem Mobilitätsknoten bereits einen Teil der Infrastruktur vor, so Stoermer.

Ringsheims Bürgermeister Pascal Weber machte einen kleinen Exkurs zur Begriffsbestimmung des multimodalen Mobilitätsknotens, laut Roland Mack "ein fürchterliches Wort". Mit dem Projekt gehe man einen weiteren Schritt in Richtung klimafreundliche Mobilität mit dem Ziel, die An- und Abreise mit dem Zug im Fern- und Nahverkehr noch attraktiver zu machen. Zur Ausstattung gehören eine 16 mal 4 Meter große Wartehalle, auf deren Dach ein Wagen der alten Euro-Sat-Bahn platziert ist. 35 Pendlerparkplätze, eine barrierefreie Bushaltestelle, Bike- und Fahrradstellplätze, verschließbare Fahrradboxen, zwei Carsharing-Plätze sowie Kiss-and-Rail-Parkflächen fürs Kurzzeitparken, eine E-Ladesäule und ein Taxistand sowie ausreichend Verkehrsfläche für Gelenkbusse stehen zur Verfügung. Für die Fußgänger wurde der unmittelbare Bereich auf der Westseite erneuert.