Arbeit mit dem Binder, der das Getreide mit einem Messerbalken schneidet, und mit der damals schon ausgefeilten Technik mit einer Schnur zum Getreidebuschel bindet und auswirft. Auf dem Lanz aus dem Jahre 1938 Georg Mink und auf dem Binder "Erntehelfer" Michael Merz. Foto: Stefan Preuß

Schlossermeister Georg Minks Leidenschaft gilt historischen Erntemaschinen. Er besitzt eine große Sammlung solcher Gerätschaften. Jetzt führte er wieder einige vor.

Dauchingen - Mink interessiert sich schon seit Jahrzehnten für alte Maschinen, Traktoren, Autos und vieles mehr. So auch für alte Landmaschinen, die er für Erntezwecke immer wieder einsetzt. In seiner Sammlung findet man so alles rund um die Landwirtschaft. Es handelt sich bei allen Maschinen um Originale mit den dazugehörenden Papieren. Und alle sind einsatzbereit.

Originale samt Papieren

So hat er nun in den vergangenen Tagen mit einem Getreidebinder der Firma Lanz aus dem Jahr 1948 – angetrieben von einem Lanz-Traktor mit Schwungrad aus dem Jahre 1938 – geerntet. Doch davor wurde erst mit einem "Hudel" – einer Sense mit aufgebauten Stoffgestell, die extra für das Schneiden von Korn verwendet wird –, von Hand eine Fahrspur für den Traktor freigeschnitten.

Garben mit System verteilt

Danach konnte Mink mit seinem "Erntehelfer" Michael Merz auf dem Binder mit der Arbeit beginnen. Die gebündelten Garben luden seine Kameraden auf einen mit Eisen beschlagenen Holzräder-Leiterwagen. Die Garben verteilte Johannes Muschal mit System auf dem Wagen. Und wie man es früher praktizierte, wurden die beladenen Wagen mit einem "Wissbaum" mit Seil an der Holz-Welle vorne und hinten mit Hilfe von Holznägeln festgezurrt.

Tradition am Leben erhalten

Wenn man dem "Minke-Schorsch", wie er in Dauchingen gerufen wird, und seinem Freund Johannes Muschal aus Wilflingen – beide sind Schlossermeister mit je eigenem Betrieb in ihren Heimatgemeinden – zuschaut, dann spürt man, dass beide die Leidenschaft, mit alten Landwirtschaftsmaschinen zu arbeiten, im Blut haben. So werden die alten Traditionen am Leben erhalten.

Der Stolz jedes Bauern sei früher gewesen, einen großen mit Sorgfalt und auch besonderer Technik beladenen Getreidewagen in seine Scheune zu bringen. Meist wurde in den Wintermonaten das Getreide gedroschen. Entweder mit der eigenen Dreschmaschine, oder es gab auch Bauern, die von Hof zu Hof fuhren, um das Getreide zu dreschen. Auch solch eine mobile Dreschmaschine ist im Besitz von Georg Mink.