Am Neubau der Geriatrie am MVZ, dem bisherigen Krankenhaus, hat die Ettenheimer Wehr ihre Übung absolviert. Foto: Decoux

Die Feuerwehr Ettenheim mit allen Abteilungen war als Gesamtwehr am Samstagnachmittag mit einer Übung am Neubau der Geriatrie am MVZ, dem bisherigen Krankenhaus, aktiv. Dort galt es, eine schwierige Aufgabe zu lösen.

Kommandant Jürgen Rauer begrüßte zahlreiche Gäste, vor allem auch aus dem Gemeinderat und fachkundige Beobachter. Für die Wehr seien solche Übungen, vor allem auch an neuen Gebäuden, wie hier auf dem Gelände des bisherigen Krankenhauses, eine wichtige Möglichkeit, sowohl den Ernstfall „im Voraus“ zu üben, als auch daraus wichtige Hinweise für die Zukunft zu erhalten. Er erinnerte an den großen Brand vor einigen Jahren im alten Krankenhaus, als dort der Brand über die Sauerstoffleitungen weitergetragen und große Schäden verursacht habe. „Heute“, so Rauer „wäre dies nicht mehr möglich, da die daraus resultierenden Brandschutzvorschriften eine andere Technik und getrennte Verlegung solcher Leitungen erfordern.

Er freue sich, dass im neu entstehenden Haus die besten Voraussetzungen für den Brandschutz eingerichtet werden. Jedes Stockwerk ist in Brandschutzbereiche aufgeteilt, selbstverständlich gebe es dann auch automatische Feuerwarnmelder direkt zur Feuerwehr, die eine sofortige Aktivierung der Wehr ohne weitere Nachfrage nach der Brandursache oder Größe des Brands bringe und damit die Bekämpfung noch schneller erfolgen könne.

Für die Übung am Samstag war die gesamte Ettenheimer Wehr im Einsatz, sowohl Fahrzeuge als auch Personal, zunächst 25 aus Ettenheim und später auch die Abteilungswehren aus den Ortsteilen. Nicht zuletzt wurde auch das Fahrzeug mit der großen Leiter auf der Rückseite des Gebäudes aufgefahren, um von dort aus auf die Brand- und Gefahrenstelle des Dachs eingreifen zu können.

Zuschauer wurden von Markus Binz über Geschehen informiert

Zugführer Markus Binz informierte die Zuschauer über das laufende Geschehen, bei dem, so die Übungsannahme, es auf dem Dach bei Schweißarbeiten zu einem Brand der Dämmung gekommen ist. Besonders gefährlich dabei auch, dass auf dem Dach des Gebäudes Gasflaschen gelagert waren und damit ein weiterer Gefahrenherd zu beseitigen war. Hinzu kam, so die Annahme, dass der durch die Schweißarbeiten entstandene Brand aufgrund des vorherrschenden Windes auf das Dach des Bestandsgebäudes (bisheriges Krankenhaus) übergriff und über die Leiter gleichfalls bekämpft werden musste.

Interessant für die Zuschauer dabei auch, wie innerhalb der Feuerwehr die Informationen weitergeleitet und entsprechende Maßnahmen schnell und lagespezifisch in Gang gesetzt werden. So wurde auch die erste Brandbekämpfung im Schnellangriff mit Atemschutz, schon in der Anfahrt aufgesetzt, vorgenommen, die verletzte Person vom Dach gerettet und im Tragetuch über die Treppe heruntergetragen und dem DRK übergeben, das sofort die erforderliche Erstversorgung vor dem Transport ins Krankenhaus vornahm. Schließlich erfolgte über das zweite Treppenhaus der Zugang aufs Dach – und dieses mit der Kettensäge geöffnet, um den Brandherd bekämpfen zu können.

Das Löschwasser wurde durch die Abteilungswehr Wallburg von drei verschiedenen Stellen mit langen Schlauchleitungen hergeholt, so Binz. Er wies darauf hin, dass die Wasserversorgung durch mehrere Zapfstellen gesichert wird, um einen Wasserengpass zu verhindern. Im Treppenhaus sind entsprechende Steigleitungen eingebaut, mit denen dann das Löschwasser zur Brandstelle geführt werden kann.

Ein bei den Schweißarbeiten verletzter Mitarbeiter wurde von den Wehrleuten mittels Atemschutzmasken mit einem Tragetuch aus dem Gebäude gerettet und dem DRK zur Erstversorgung übergeben, wenig später eine weitere verletzte Person.

Gute Zusammenarbeit

Nach 45 Minuten konnte Kommandant Rauer die Übung beenden, bei der auf neuem, unbekanntem Gelände und mitten in der Baustelle die gute Zusammenarbeit erneut bewiesen wurde. Entsprechende Manöverkritik stand nach Abschluss der Übung und Versorgung der Materialien im Feuerwehrzentrum an.