In fließendem Wasser steckt Energie: Maximilian Hauschel forscht zu erneuerbaren Energien. Foto: Rahmann

Ein Projekt mit Studenten an der Hochschule in Ghana, das Entwickeln von Elektro-Flugzeugen in Schweden – der 25-jährige Maximilian Hauschel aus Schömberg-Schörzingen gewinnt durch sein Studium globale Einblicke in die Energiewende.

 
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„Wie sieht die Energieversorgung in Ländern außerhalb Europas aus?“, war eine Frage, mit der Hauschel in die ghanaische Stadt Koforidua ging, die zirka 80 Kilometer von der Hauptstadt Accra entfernt liegt. Dort war er drei Monate lang an der technischen Universität und arbeitete an Experimentierkoffern zu verschiedenen erneuerbaren Technologien wie Windkraft, Wasserkraft und Solarenergie, die vor Ort im Hochschulunterricht eingesetzt werden. Eigentlich sollte das Projekt in Kooperation mit den ghanaischen Studenten stattfinden, doch durch eine Verschiebung der deutschen Exkursion aufgrund der Corona-Pandemie befanden diese sich gerade leider in der Prüfungsphase und hatten wenig Zeit, so Hauschel.

Entwicklungszusammenarbeit grenze sich von der Entwicklungshilfe ab. Es gehe nicht darum, „dass man kontinuierlich hilft“ und so eine Abhängigkeit aufrecht erhält, sondern „dass man auf Augenhöhe in einem gemeinsamen Interesse zusammenarbeitet“.

Maximilian Hauschel (Mitte) mit Studenten aus Ghana. Foto: privat

Hauschels nächstes Auslandsprojekt im Juni „klingt ein bisschen futuristisch“, denn es geht um einen „ländlichen Flughafen, der elektrifiziert werden soll“. Das Problem sei, dass die Stromnetzkapazitäten nicht ausreichen, um Elektro-Flugzeuge schnell zu laden und somit startfähig zu machen.

Die Projekte sind Teil seines Master-Studiums „Nachhaltige Energiewirtschaft und -technik“ an der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg am Neckar. An der Hochschule hatte er bereits seinen Bachelor-Abschluss in „Erneuerbare Energien“ gemacht. Zu dem Studium kam Hauschel über eine Beratung bei der Agentur für Arbeit in Balingen, da er sich nach dem Abitur „ein bisschen verloren“ fühlte. Das Themenfeld Energiewirtschaft stellte sich als „ein großes Spektrum dar, das viele meiner Interessen verbindet.“ Da das Thema erneuerbare Energien ein Politikum ist, habe er „Anbindung zur gesellschaftlichen und politischen Welt“. Gleichzeitig kommt seine Vorliebe für „alle Naturwissenschaften“ nicht zu kurz, da beispielsweise das Strömungsverhalten bei Wasserkraftanlagen physikalische Berechnung erfordere.

Auch Land und Leute erkundete Maximilian Hauschel in Ghana. Foto: privat

„Ich sehe mich schon gern in der Vermittlungsrolle“, sagt Hauschel, der in seinem Master-Studium gerade im zweiten von vier Semestern ist, über seine persönlichen Zukunftsideen. Allerdings bereitet ihm auch das Tüfteln, Experimentieren und Forschen Freude. Auch die Entwicklungszusammenarbeit habe ihm Spaß gemacht – vielleicht, sagt er, wolle er später einmal selbst an der Hochschule dozieren.

Für die Balinger Gartenschau schlüpft er bereits in die Rolle des Dozenten – für Schülergruppen. Für eine Balinger Energieagentur, bei der er ein Praxissemester absolviert hatte, vermittelt er Jugendlichen im „grünen Klassenzimmer“, was die Energiewende bedeutet. Den Schülern stellt er Quizfragen zum Thema Wasserkraft: „Wie ist das Wasser auf der Erde verteilt?“ Nur ein Bruchteil des Wassers auf der Erde komme in Form von Seen oder Flüssen vor, die durch Pumpspeicher- und Flußkraftwerke für eine Energiegewinnung in Frage kommen. Anschließend bastelt er mit den Schüler noch kleine Wasserräder – so können sie die Kraft des Wassers an der Eyach direkt erleben.